NFS SYNAPSY (2010–2022)
Leitung des NFS: Pierre Magistretti (2010–2016), Alexandre Dayer (2016–2020†), Camilla Bellone (2020–2022) Co-Leitung des NFS: Dominique Muller (2010–2015†), Carmen Sandi (2017–2022), Philippe Conus (2019–2022)
Heiminstitutionen: EPF Lausanne; Universität Genf; Universität Lausanne
Forschungsthemen des NFS
Im Rahmen des NFS «SYNAPSY – Synaptische Grundlagen psychischer Krankheiten» wurden die neurobiologischen Mechanismen psychischer und kognitiver Störungen erforscht. Denn nach wie vor fehlt es in der Psychiatrie an genauen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Entstehungsprozesse dieser Erkrankungen. Mit diesem NFS wurden bessere diagnostische Instrumente und therapeutische Ansätze entwickelt.
Wissenschaftlicher Impact
Während der 12-jährigen Laufzeit des NFS entwickelten die Forschenden neuartige Parallelstudien mit Menschen und Tiermodellen für verschiedene psychiatrische Störungen wie Autismus, frühe Psychosen und affektive Störungen. Zu den eindrücklichsten Leistungen des NFS gehört zudem die Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus den Neurowissenschaften und der klinischen Psychiatrie. Dies hatte auch einen massgeblichen Einfluss auf die wissenschaftliche Agenda, da dank der Nutzung von Synergien zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung wichtige translationale Fragen angegangen werden konnten. Zum Beispiel wurden Untersuchungen über antioxidative Massnahmen bei Schizophrenie und die Auswirkungen von Laktat auf Depressionen durchgeführt.
Bleibende Strukturen
Während der 12-jährigen Laufzeit des NFS arbeiteten die drei Heiminstitutionen erfolgreich zusammen. Dabei stellten sie campusübergreifend Ressourcen bereit, die allen beteiligten Institutionen und weiteren in diesen Bereichen tätigen Gruppen zugute kamen. Zum Beispiel bieten das neue Center for Psychiatric Neurosciences am Standort Cery des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) und die Integration von SYNAPSY in den Campus Biotech zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung mit anderen Zentren, Gruppen und insbesondere mit der Technologieentwicklung. Nach Abschluss des NFS gründeten die drei Synapsy-Zentren an der EPFL, der Universität Lausanne und der Universität Genf das Synapsy-Netzwerk. Überdies wurden verschiedene Start-ups gegründet, unter anderem GliaPharm. Ein weiterer Erfolg der Forschenden des NFS war die Zusprache finanzieller Unterstützung durch die (in Genf ansässige) Stiftung NeuroNA, die den Aufbau der Plattform Human Cellular Neuroscience am Campus Biotech ermöglichte. Zu dieser Plattform gehört auch die BioBank, in der biologische Proben gelagert und für künftige Forschungsarbeiten zur Verfügung gestellt werden.
Finanzierung
Der SNF bewilligte für diesen NFS 47,8 Millionen Franken während einer Laufzeit von 12 Jahren. Die nachstehende Tabelle zeigt, dass mit diesem Betrag etwas mehr als 31 Prozent der Gesamtausgaben des NFS finanziert wurden. Bei den restlichen Mitteln handelte es sich um Eigenmittel der Heiminstitution oder der beteiligten Gruppen oder um Beiträge von Dritten.
Finanzierung 2010–2022 (Schweizer Franken)
Finanzierungsquelle
2010-2014
2014-2018
2018-2022
Total
SNF-Beitrag
16'410'984
17'690'772
13'656'755
47'758'511
Beiträge Heiminstitutionen
14'144'189
13'332'539
16'077'497
43'554'225
Gruppengelder der Projektbeteiligten
15'315'467
23'554'005
18'618'598
57'488'070
Drittmittel
2'254'204
387'462
185'000
2'826'666
Total
48'124'844
54'964'778
48'537'850
151'627'472
Quelle: SNF-Daten