Erfolgreiche erste Befragungen im Rahmen der Karrieren-Kohortenstudie des SNF

Biomedical Laser and Optics Group by Hamed Abbasi, University of Basel

Die Befragung von Gesuchstellenden für SNF-Karriereförderung hat zu ersten Erkenntnissen geführt. Diese erlauben es dem SNF, deren Karrierewege besser zu verstehen.

​Die "SNSF Career Tracker Cohorts"-Studie (CTC) ist als Panelstudie mit jährlichen Kohorten konzipiert. Sie ist auf zehn Jahre angelegt und startete im Oktober 2018 mit der ersten Umfrage. Sie erfasst die Karrierewege der Postdoktorierenden, die während dieser Zeit ein Gesuch für die SNF-Karriereförderinstrumente Ambizione, Eccellenza, Early Postdoc.Mobility, Postdoc.Mobility oder PRIMA einreichen. Durchgeführt wird die Studie von einem Projektteam der Universität Bern.

Rege Teilnahme an der Studie

Die Studie umfasst bis anhin drei Kohorten. Bei allen Erstbefragungen konnte bisher ein Rücklauf von rund 90 Prozent erreicht werden. Um die berufliche und persönliche Situation der Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller weiterzuverfolgen, haben die Forschenden einen Teil dieser ersten Kohorten bereits ein zweites Mal befragt. Üblicherweise sinkt die Motivation, wiederholt an einer Umfrage teilzunehmen. Trotzdem haben an der Zweitbefragung noch über 75 Prozent der eingeladenen Personen teilgenommen.

Ausgewählte Resultate der Studie

Erste Resultate zeigen, dass Befragte, die sich auf einer frühen Karrierestufe befinden, zum Zeitpunkt kurz nach der Einreichung ihres Gesuchs beim SNF mehr Zeit für die Forschung aufwenden konnten als fortgeschrittenere Forschende. Zudem hat sich gezeigt, dass Männer mehr Zeit für ihre Forschungstätigkeit nutzten als Frauen. Lehrtätigkeiten hingegen beanspruchten mehr Zeit, je weiter fortgeschritten eine Karriere war. In diesem Bereich wendeten Frauen mehr Zeit auf als Männer.

Je weiter fortgeschritten die Karriere einer befragten Person war, desto wichtiger wurden ihr in Bezug auf die zukünftige Karriere folgende Faktoren: ein sicherer Arbeitsplatz, die Fortsetzung der akademischen Karriere sowie die Möglichkeit, im selben Land zu arbeiten und leben wie zur Zeit der Umfrage. Im Gegensatz dazu bewerteten weniger fortgeschrittene Forschende die Vereinbarkeit von Arbeit und anderen Aktivitäten sowie die Möglichkeit, in Zukunft Teilzeit arbeiten zu können, als wichtiger im Vergleich zu den weiter fortgeschrittenen Forschenden.

Die Zweitbefragung hat ferner gezeigt, dass unter jenen Postdoktorierenden, deren Gesuch um einen Early-Postdoc.Mobility- oder Postdoc.Mobility-Beitrag der SNF abgelehnt hatte, die grosse Mehrheit immer noch über einen Arbeitsplatz in der akademischen Wissenschaft verfügte.

In Zukunft, wenn Daten von mehr Kohorten und wiederholten Umfragen innerhalb der Kohorten vorliegen, wird auch die Untersuchung von komplexeren Fragen zum Karriereverlauf möglich. Zum Beispiel können dann der Einfluss der SNF-Karriereförderinstrumente auf die Karriereentwicklung, die Verbleibquoten in der Wissenschaft sowie Geschlechterunterschiede in der beruflichen Laufbahn untersucht werden.

Berichte und Dokumentationen frei zugänglich

Der SNF trägt dazu bei, die Wissenslücke zu schliessen bezüglich den Faktoren und Prozessen, die die Karrierewege der Forschenden beeinflussen. Die Beschreibung der CTC-Studie sowie die Ergebnisse sind auf der Projekt-Webseite für alle frei zugänglich.