Ambizione: Erstmals eigenständig forschen

61 Millionen Franken investiert der SNF in 79 neue Projekte seines Förderungsinstruments Ambizione. Nachwuchsforschende können damit ihre Karriere entscheidend vorantreiben.

​Mit Ambizione fördert der SNF seit 2008 vielversprechende junge Forschende aus der Schweiz und dem Ausland. Auch wissenschaftliche Mitarbeitende von Hochschulen können sich um Projektmittel bewerben.

Zweistufiges Auswahlverfahren

Im November 2019 reichten 404 Forschende Ambizione-Gesuche ein. 143 von ihnen wurden für die zweite Phase der Evaluation ausgewählt. Nach diesem zweistufigen Auswahlverfahren hat der SNF nun 79 Beiträge vergeben. Der angestrebte Anteil von 35% Frauen wurde mit 27 Beiträgen (34,2%) beinahe erreicht.

Dank dem Ambizione-Beitrag können die 79 Forschenden zum ersten Mal eigenständig ein Projekt an einer Hochschule oder einer anderen Institution in der Schweiz durchführen, verwalten und leiten. Im Schnitt erhalten sie 770'000 Franken. Der SNF gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Karriere entscheidend voranzutreiben. Er trägt dadurch wesentlich zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei.

Breites Themenspektrum

43% der ausgewählten Projekte stammen aus Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften, 32% aus den Geistes- und Sozialwissenschaften und 25% aus Biologie und Medizin. Das Spektrum der Themen ist entsprechend breit. So befasst sich Carl David Mildenberger (Universität Zürich) aus philosophischer Sicht mit moralischen Marktmechanismen. Florian Zellweger (WSL Birmensdorf) erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt. Und Giulia Da Poian (ETH Zürich) untersucht, wie sich durch individuelle Behandlung mit digitalen Mitteln die psychische Gesundheit verbessern lässt.

Die meisten Projekte beginnen bereits im Herbst 2020; sie dauern in der Regel vier Jahre. Eine vollständige Liste befindet sich auf der Webseite von Ambizione.

Gesamte Leistung zählt

Der SNF hat im August 2020 die Reglemente seiner Karriereförderung an die sogenannten DORA-Empfehlungen angepasst, auch dasjenige von Ambizione. Neu berücksichtigt er bei der Beurteilung der Gesuche die gesamte Leistung der Forschenden. Die Zitierungsrate (Impact-Faktor) von Zeitschriften ist bei der Bewertung von Gesuchstellenden irrelevant. Zudem hat der SNF die Definition von akademischer Mobilität erweitert, womit er der Vielfalt möglicher Karrieren verstärkt Rechnung trägt.