Der SNF unterstützt die bilateralen Abkommen III
Der SNF befürwortet die bilateralen Abkommen III. Die vom Bundesrat ausgehandelten Abkommen sind zentral für die Zukunft des Wissenschaftsstandorts Schweiz und für die Stabilisierung der Beziehungen mit der EU.
Im Rahmen der Vernehmlassung des Bundesrats zu den bilateralen Abkommen III «Stabilisierung und Ausbau der Beziehungen Schweiz-EU» spricht sich der SNF zugunsten der Abkommen aus. In seiner Stellungnahme zeigt der SNF, dass der bilaterale Weg zwischen der Schweiz und der EU seit fast 25 Jahren wesentlich zum Erfolg der Schweizer Forschung und Innovation beigetragen hat. Der SNF ist daher überzeugt, dass dieser Weg fortgesetzt werden muss.
Das im Paket der bilateralen Abkommen III enthaltene EU-Programmabkommen (EUPA) bringt für die Schweizer Forschungsgemeinschaft Stabilität. Derzeit können Schweizer Forschende provisorisch wieder an den EU-Forschungsprogrammen teilnehmen. Dieser Schritt wurde durch den materiellen Abschluss der Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU möglich. Der Zugang der Schweiz zu diesen Programmen ist jedoch vollständig von der Zustimmung der EU abhängig und kann jederzeit widerrufen werden. Die Annahme der bilateralen Abkommen III würde diesen Zugang dauerhaft sichern.
Positive Auswirkungen auf Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft
Konkret werden diese Abkommen dazu beitragen, Talente für die Schweizer Hochschulen zu gewinnen und einen Brain Drain zu verhindern. Erleichtert wird auch der Zugang zu strategisch wichtigen Bereichen, die langfristige Investitionen erfordern und die nicht im nationalen Kontext lösbar sind (z. B. KI, Quantentechnologien, Raumfahrt).
Aus Sicht des SNF kann die Schweiz mit den Abkommen auch die EU-Programme und -Strategien in ihrem Sinne mitgestalten. Insgesamt werden die Abkommen zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz beitragen. Dies ist ein wesentlicher Faktor nicht nur für den wissenschaftlichen Fortschritt, sondern auch für die Wirtschaft und das Wohlergehen der Gesellschaft, gerade angesichts der wachsenden geopolitischen Herausforderungen.
Für die Exzellenz der Spitzenforschung in unserem Land ist auch die Personenfreizügigkeit unerlässlich. Denn nur wenn die Schweizer Forschung die besten Talente im In- und Ausland rekrutieren kann, wird sie ihre führende Position im weltweiten Wettbewerb behaupten können.
Nächste Etappen
Der Bundesrat wird das Abkommen über die Teilnahme der Schweiz an den EU-Programmen voraussichtlich Mitte November unterzeichnen. Für das erste Quartal 2026 ist die Unterzeichnung der übrigen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU geplant.
Die öffentliche Vernehmlassung zu diesen Abkommen läuft bis zum 31. Oktober 2025. Anschliessend wird sich das Parlament voraussichtlich im nächsten Jahr mit den Abkommen befassen. Über das endgültige Schicksal der Abkommen dürfte dann die Schweizer Bevölkerung entscheiden.