SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder

An die Kamera, fertig, los! Machen Sie Schweizer Forschung sichtbar

​​​​​​​​​Der SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder lädt alle in der Schweiz tätigen Forscherinnen und Forscher ein, ihre Arbeit für die Öffentlichkeit und die Medien sichtbar zu machen. Der Wettbewerb würdigt Fotografien, Bilder und Videos, die mit ihrer ästhetischen Qualität und Kraft inspirieren und Erstaunen auslösen, Wissen vermitteln und illustrieren, menschliche Geschichten erzählen oder neue Welten entdecken.

Alle eingereichten Beiträge (fast 2800 bis heute) sind in unserer Online-Galerie auf Flickr verfügbar.

  • Teilnahme

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    Teilnahmebedingungen

    Der Wettbewerb steht Forschenden offen, die an einer Hochschule oder in einer anderen Forschungsinstitution in der Schweiz tätig sind.

    Der Beitrag muss in den 12 Monaten vor Einsendeschluss erstellt worden sein.

    Einreichung

    Die Teilnahme am Wettbewerb erfolgt ausschliesslich mittels eines Online-Formulars.

    Wettbewerbskategorien

    Alle Teilnehmenden können 1 bis 5 Beiträge einreichen, die in eine oder mehrere der folgenden Kategorien verteilt sind.

    1) Das Forschungsobjekt (Bild)

    Vom Mikro- zum Makrokosmos, das Bild des Forschungsobjektes, von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit einem Fotoapparat eingefangen oder vom Computer rekonstruiert.

    2) Die Männer und Frauen der Wissenschaft (Fotografie)

    Fotografische Dokumentation der Forschungspraxis von und mit den Akteurinnen und Akteuren.

    3) Die Orte und Werkzeuge (Fotografie)

    Fotografische Dokumentation des wissenschaftlichen Umfelds, sowie der Instrumente und Werkzeuge, mit denen Messungen, Daten und Erkenntnisse generiert werden.

    4) Video-Loop (Video)

    Chronofotografie, Video oder animiertes GIF, die ein Thema aus einer der Kategorien 1 bis 3 dokumentieren.

    Technische Angaben

    Fotografie

    Digitale Bilddatei, die mittels eines Fotoapparats erstellt wurde. Format: JPEG oder TIFF.  Maximalgrösse: 100 MB. Minimalauflösung: 2000 x 3000 Pixel (16,9 x 25,4 cm zu 300 dpi). Digitale Bearbeitung erlaubt.

    Bild

    Digitale Bilddatei, die mittels eines Fotoapparats oder mit einem Computer anhand von Daten aus wissenschaftlichen Beobachtungen oder Computersimulationen erstellt wurde (erklärende Infografiken sind nicht zugelassen). Weitere Angaben: siehe "Fotografie" oben.

    Video

    Digitale Videodatei, die mittels einer Kamera oder mit einem Computer anhand von Daten aus wissenschaftlichen Beobachtungen oder Computersimulationen erstellt wurde (erklärende Infografiken sind nicht zugelassen). Formate: GIF, AVI, MP4 (Endlosschleife). Maximalgrösse: 300 MB. Dauer: 3 bis 15 Sekunden. Minimalauflösung: 480 x 720 Pixel (DVD-Auflösung). Digitale Bearbeitung erlaubt.

    Verwendung der Bilder

    Die Urheberrechte der Werke verbleiben bei den Teilnehmenden. Durch die Teilnahme geben sie dem SNF die Erlaubnis, die eingereichten Werke unter der CC-BY-NC-ND Lizenz (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de) zu publizieren: Die Werke können uneingeschränkt verwendet werden, sofern die Autorenangaben gemacht werden und die Werke nicht bearbeitet und nicht zu kommerziellen Zwecken eingesetzt werden. ​

  • Über den Wettbewerb

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    Der SNF schreibt diesen Wettbewerb jährlich aus. Eine international besetzte Jury trifft sich zu Beginn des Jahres, um in vier Kategorien je einen Beitrag mit einem Preis von 1000 Franken zu prämieren. Daneben wird ein Preisgeld von CHF 250 für weitere Auszeichnungen vergeben. Die ausgewählten Arbeiten werden im April/Mai von der Jury bekanntgegeben und in einer Ausstellung an den Bieler Fototagen präsentiert. Des Weiteren werden sie der Öffentlichkeit, den Medien und den wissenschaftlichen Institutionen zugänglich gemacht.

    Der Wettbewerb verfolgt verschiedene Ziele: Er will die wachsende Bedeutung von Bildern in der Forschung aufzeigen, einen tieferen Einblick in die Praxis der Wissenschaft gewähren und die Forschenden selbst sichtbarer machen. Der Wettbewerb möchte auch die Medien dazu anregen, mit Bildern facettenreicher über die Wissenschaft zu berichten. Die Werke sollen zudem an Ausstellungen der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden.

    Der SNF ermutigt die Forschenden, ihre Kamera in die Hand zu nehmen und ihr – oft aussergewöhnliches – Arbeitsumfeld zu dokumentieren und dabei ihre Kolleginnen und Kollegen zu porträtierendie Menschen zu portraitieren, mit denen sie zusammenarbeiten.

    Jury 2024

    Die Jury ist international besetzt und umfasst Fachleute aus den Bereichen Fotografie, Museen, Medien und Forschung.

    Präsident

  • Alexander Sauer, FotografExternal Link Icon (Schweiz)
  • Mitglieder

  • Emanuela Ascoli, Direktorin Fotos und Ausstellungen von National Geographic FranceExternal Link Icon
  • Emmanuelle Giacometti, Direktorinvon l’Espace des InventionsExternal Link Icon (Schweiz)
  • Tanja Gesell, Biologin und Künstlerin an der Universität Wien (Österreich)
  • Patrick Gyger, Direktor von Plateforme 10External Link Icon (Schweiz)
  • Preisverleihung, Ausstellung und Online-Galerien

    Die Preisverleihung findet im Mai 2023 an den Bieler Fototagen statt, wo die preisgekrönten Werke sowie eine Auswahl weiterer Arbeiten in einer Ausstellung gezeigt werden.

    Die Bilder werden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt sowie online verfügbar sein:

  • Gewinner:innen 2023

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    Die Jury hat vier erste Preise und fünfzehn Auszeichnungen vergeben. Insgesamt wurden 435 Werke eingereicht.

    Kategorie 1 - Das Forschungsobjekt

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    Auf der Suche nach einem guten Vater, von Francesca Angiolani-Larrea

    Doktorandin, Universität Bern

    Die elterliche Fürsorge in der Tierwelt wird traditionell der Mutter zugeschrieben, doch bei den Amphibien ist die Rollenverteilung sehr vielfältig. So spielen die Väter bei gewissen Arten eine Schlüsselrolle für das Überleben, zum Beispiel bei Hyalinobatrachium valerioi, der zur Familie der Glasfrösche gehört und einen transparenten Bauch hat. Die einzigen Aufgaben der Mutter sind die Produktion der Eier und die Wahl des besten Männchens. Die Väter bleiben bei den Jungen und kümmern sich um diese – manchmal von bis zu sieben Gelegen gleichzeitig.

    Ich untersuche die Interaktionen zwischen Eltern und Nachkommen bei Glasfröschen, einem perfekten Modell für die Vielfalt an Fortpflanzungsstrategien. Interessant sind insbesondere die Verhaltensmechanismen, die zu einem gesunden Nachwuchs beitragen. Dieses Bild habe ich bei einer Kolonie von Glasfröschen aufgenommen, die seit kurzem an der Universität Bern lebt. Dabei habe ich die Kamera und den Blitz unter die Petrischale mit dem Frosch darin platziert.

    Kommentar der Jury │ Mit einem banalen Laborinstrument – einer durchsichtigen Petrischale – ist es gelungen, einen Frosch aus einem faszinierenden Blickwinkel zu zeigen. Diese einfache, aber effektive Komposition rückt den Frosch und seine Eingeweide ins Zentrum.

    Kategorie 2 – Frauen und Männer der Wissenschaft

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    Nicht nur im weissen Kittel, von Mariafrancesca Petrucci

    Doktorandin, Universität Bern

    Der transdisziplinäre One-Health-Ansatz will für die Gesundheit optimale Ergebnisse erzielen, indem er die Verbindungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und gemeinsamer Umwelt einbezieht. Somit wird anerkannt, dass das Leben und die Gesundheit von Tieren, Menschen und anderen Lebewesen gleich wichtig sind und dass alle von einer optimalen medizinischen Versorgung profitieren sollten, unabhängig davon, wo sie leben. Auf diesem Bild untersucht eine Tierärztin das Herz eines Minipigs. In meinem Forschungsprojekt am Zentrum für experimentelle Chirurgie der Universität Bern untersuche ich das Schmerzempfinden bei Tieren.

    Das Bild wurde mit einem Stativ auf einem Bauernhof aufgenommen. Mein Kollege Alessandro Mirra half mir bei der Nachbearbeitung. Es veranschaulicht, dass Medizin und Forschung nicht immer in weissen Kitteln und sterilen Umgebungen stattfinden.

    Kommentar der Jury │ Durch die hervorragende Bildkomposition mit warmen Farben gelingt es auf brillante Art, Emotionen Ausdruck zu verleihen, die in der Wissenschaft selten Platz haben. Das kontroverse Thema der Tierversuche wird durch eine fürsorgliche Geste gemildert, und wir werden daran erinnert, dass diese manchmal auch den Tieren selber zugutekommen.

    Kategorie 3 - Die Orte und Werkzeuge

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    Bienen und Mikrochips, von Rafael Barmak

    Doktorand, EPFL

    Bienen haben komplexe Muster der Zusammenarbeit und eine Arbeitsteilung entwickelt, die wichtig für ihr Überleben sind. Es ist schwierig, dieses kollektive Verhalten unter wirklichkeitsnahen Bedingungen zu untersuchen, da die Tiere in kleinen, dunklen, feuchten Räumen leben, sehr zahlreich sind und aggressiv auf fremde Elemente wie Sensoren und Elektronik reagieren. Mit den Bienen interagierende Robotiksysteme könnten helfen, ihr Verhalten zu studieren.

    Das Bild zeigt die Nahaufnahme eines Systems, das in der Gruppe Mobile Robotiksysteme der EPFL entwickelt wurde. Getestet wurde es in Österreich in Zusammenarbeit mit Biologen der Universität Graz im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts Hiveopolis. In der Bildmitte und links sind in den Wachszellen sichelförmige Larven zu erkennen. Dies ist ein Zeichen, dass das elektronische System von den Tieren integriert wurde. Das System kann die Bedingungen im Inneren des Bienenstocks mit Wärmesignalen modulieren. Diese neue Art von Biohybrid-Gemeinschaft hilft den Forschenden bei der Untersuchung dieser faszinierenden Tiere. Damit können sie erkunden, wie sich das Verhalten einzelner Tiere und der gesamten Kolonie beeinflussen lässt – mit dem Ziel, den Tieren zu helfen, sich an eine zunehmend feindliche Umwelt anzupassen.

    Kommentar der Jury │ Dieses qualitativ hochwertige Bild führt uns in eine neue Biohybrid-Welt, in der Natur auf Technik trifft. Man fragt sich, was das Ziel dieser Forschungsarbeit ist, und wird dann von den Details der Fotografie gefesselt. Das komplexe Verhalten der Bienen wird dabei nicht reduziert, sondern die Faszination für diese so besondere Tiergemeinschaft verstärkt.

    Kategorie 4 – Videos

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    Wirbel an der Flügelspitze, von Cyprien de Sepibus

    Doktorand, Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture de Genève HES-SO

    Pelikane und Albatrosse fliegen oft knapp oberhalb der Wasseroberfläche, wahrscheinlich um mit dem Bodeneffekt Energie zu sparen. Dieser entsteht, wenn sich eine tragende Fläche in Bodennähe bewegt. Der Auftrieb nimmt dann zu und der Luftwiderstand ab. Dieses Phänomen ist im Flugzeugbau und bei Piloten zwar bekannt, doch wissenschaftlich erklärbar ist der Effekt bisher nur bedingt. Lückenhaft ist unser Wissen auch über die Wirkung der typisch gewölbten Flügel mit nach unten zeigenden Flügelspitzen der Vögel.

    Der Film zeigt die Strömungskonfiguration hinter einem bogenförmigen Flügel, der nahe an einer festen Oberfläche platziert und im Windkanal untersucht wurde. Wenn sich der Flügel in Bodennähe befindet, sehen wir ein komplexes Wirbelsystem. Unter typischen Flugbedingungen höher über dem Boden hingegen entsteht nur ein einzelner Wirbel an der Flügelspitze.

    Kommentar der Jury │ Durch die detaillierte Darstellung hypnotisierender Turbulenzen macht das Video auf magische Weise das Unsichtbare sichtbar. Es überrascht uns, indem es uns von der physischen Welt in einen dunstigen, virtuell anmutenden Strom führt. Die Bilder sind jedoch sehr real und verankern das Phänomen in der Welt unserer menschlichen Wahrnehmung.

  • Publikumspreis 2017-2021

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    Im März 2021 wählte das Publikum aus 50 Fotos und 15 Videos je einen Gewinner. Die Vorauswahl wurde im Februar 2021 von Studierenden der Fotoklasse der Schule für Gestaltung Bern und Biel getroffen.

    Blick aus dem neokortikalen Wald (2017)

    Nicolas Antille (EPFL)

    Jump! (2021) - Video

    Daniel Huber (Universität Genf)

  • Gewinner:innen 2017 - 2021

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    Online-Galerie

    Alle eingereichten Beiträge sind in unserer Online-Galerie zu sehen. Folgen Sie den Wettbewerbsbildern auf Twitter mit dem Hashtag #SwissScienceImage.

  • News

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