Von strategischer Bedeutung: Neue NFS-Serie wird im November 2023 ausgeschrieben

Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS)

Fünf erfolgreiche Serien Nationaler Forschungsschwerpunkte wurden seit 2001 gestartet – voraussichtlich Anfang 2026 kommt eine sechste dazu. Der SNF wird die Ausschreibung in der zweiten Novemberhälfte 2023 veröffentlichen.

Mit den Nationalen Forschungsschwerpunkten (NFS) fördert der SNF langfristige Forschungsprojekte höchster Qualität zu Themen von strategischer Bedeutung für die Schweiz. Die NFS bilden Netzwerke und tragen so zu nachhaltigen Schwerpunkten und Strukturen in der Schweizer Hochschullandschaft bei. Im Jahre 2022 hat der SNF die 14 laufenden NFS mit rund 53 Millionen Franken unterstützt. Zusätzlich zu den Fördermitteln des SNF werden die NFS durch Eigenmittel der Hochschulen und durch Drittmittel finanziert. Bisher wurden 42 NFS gestartet, von denen 28 abgeschlossen sind. Die NFS haben eine Laufzeit von maximal zwölf Jahren.

Thematisch und disziplinär offen

In der zweiten Novemberhälfte 2023 wird der SNF im Auftrag des Bundes eine sechste Serie NFS ausschreiben. Diese sechste NFS-Ausschreibung wird thematisch offen sein und richtet sich damit an alle Disziplinen. Auch Vorschläge für kleinere Forschungsschwerpunkte – hinsichtlich des Umfangs der Konsortien wie des Budgets – sowie für solche mit einer kürzeren Laufzeit werden explizit begrüsst.

Interessierte Forschende legen dem SNF im Februar 2024 Absichtserklärungen vor. Die Eingabefrist für die Projektskizzen wird im April 2024 sein, und die vollständigen Gesuche müssen im ersten Quartal 2025 eingereicht werden. Die Aufnahme der Forschungsaktivitäten ist für Anfang 2026 geplant.

Arbeitsteilung zwischen SNF und Bund

Das NFS-Auswahlverfahren ist mehrstufig und basiert auf gesetzlich festgeschriebenen Zielen und Kriterien. Der SNF und der Bund teilen sich dabei die Aufgaben. Der SNF beurteilt die Gesuche wissenschaftlich und strukturell, um dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eine Auswahl exzellenter NFS-Vorschläge zur Finanzierung zu empfehlen.

Das SBFI ist für die forschungs- und hochschulpolitische Beurteilung und Priorisierung der vom SNF empfohlenen Gesuche verantwortlich. Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) fällt den abschliessenden Finanzierungsentscheid.

Der SNF wird mit der sechsten NFS-Ausschreibung in der zweiten Novemberhälfte 2023 eine ausführlichere Beschreibung des Auswahlverfahrens und einen detaillierten Zeitplan veröffentlichen.

Langfristige Struktur- und Schwerpunktbildung durch NFS – drei Schlaglichter

Professuren. Die NFS stärken ihre Themenschwerpunkte in der Forschungslandschaft. Zwischen 2001 und 2022 wurden mehr als 150 ordentliche Professuren und mehr als 160 Assistenzprofessuren aufgrund von NFS neu geschaffen. Ausserdem wurden die Nachfolger:innen von mehr als 75 Professor:innen unter Berücksichtigung des Themas eines NFS ausgewählt.

Forschungsnetzwerke. Die in den NFS etablierten Forschungsnetzwerke bestehen häufig über das Ende ihrer Finanzierungsperiode hinaus. Etwa wird das Centre LIVES weiterhin die Lebensspannen verletzlicher Gruppen erforschen und so Entscheidungsgrundlagen für Verwaltung und Politik bereitstellen.

Studiengänge. Die NFS verankern ihre Forschungsgebiete in der universitären Lehre. Zum Beispiel haben die NFS Chemische Biologie und Robotik gleichnamige Studiengänge an ihren Heiminstitutionen begründet; die Absolvent:innen erhalten eine interdisziplinäre Ausbildung, die ihnen Karrierewege innerhalb und ausserhalb der Wissenschaft eröffnet.