Nationale Strategie zu offenen Forschungsdaten kommt

Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft brauchen den freien Zugriff auf Forschungsdaten. 2021 soll eine nationale Open-Research-Data-Strategie in Kraft treten. Dies haben das SBFI, swissuniversities, der SNF und die beiden ETH vereinbart.

Wie soll die Forschung ihre Daten bearbeiten, speichern, zugänglich machen und mehrfach nutzen? Die geplante Strategie wird dafür eine gemeinsame Vision und gemeinsame Ziele vorgeben. Sie soll eine langfristige und ehrgeizige Politik zu offenen Forschungsdaten (ORD) definieren, den europäischen und weltweiten Entwicklungen entsprechend. Damit ergänzt die Strategie die nationale Open-Access-Strategie von 2017, die den freien Zugriff auf wissenschaftliche Publikationen zum Ziel hat.

Die Ausarbeitung der ORD-Strategie ist für 2020 vorgesehen; 2021 soll sie in Kraft treten. Parallel dazu werden die Infrastrukturen, Praxisgepflogenheiten und Bedürfnisse der Hochschulen analysiert. Strategie und Analyse bilden die Grundlage für einen Aktionsplan und ein Umsetzungsprogramm.

Gesamte akademische Gemeinschaft beteiligt

Die Open-Science-Delegation von swissuniversities zeichnet für das Verfahren verantwortlich. Sie setzt sich aus Vertretungen der Institutionen zusammen, welche die Vereinbarung unterzeichnet haben, darunter der SNF. Vertreten sind zudem die Universitäten, die Fachhochschulen, die Pädagogischen Hochschulen sowie die Bibliotheken und Informatik-Abteilungen der Hochschulen.

Pflicht für SNF-finanzierte Projekte

Bereits seit Oktober 2017 kennt der SNF eine ORD-Pflicht. Wer von ihm Geld für ein Forschungsprojekt erhalten will, muss mit dem Gesuch einen Datenmanagementplan einreichen. Die Daten des Projekts sind öffentlich zugänglich zu machen, sofern keine rechtlichen oder ethischen Gründe entgegenstehen. Der SNF übernimmt die Kosten für die Aufbereitung von Daten und für deren Bereitstellung in einer Datenbank.