Publikation in OA-Zeitschriften: Der SNF ermöglicht neu Finanzierung über Projektbudget

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) verstärkt seine Bestrebungen zur Etablierung von Open Access (OA) in der Schweiz: Ab 1. Oktober 2013 können vom SNF geförderte Forschende im Rahmen ihrer Projektbudgets Kosten für Publikationen in reinen OA-Zeitschriften geltend machen. Bei der Selbstarchivierung spricht sich der SNF für möglichst kurze Embargofristen aus.

Bezüglich Open Access sind die vom SNF geförderten Forschenden wie bisher zumindest zur Selbstarchivierung zusätzlich zur Erstveröffentlichung in einer Zeitschrift verpflichtet (grüner Weg von OA). Dabei empfiehlt der SNF in Anlehnung an den European Research Council (ERC) Lösungen mit möglichst kurzen Embargofristen innerhalb von sechs Monaten. Sofern die Möglichkeit zur Direktpublikation in einer OA-Zeitschrift besteht, ermuntert der SNF die Forschenden nun mit einer neuen unterstützenden Massnahme zur Wahl dieses goldenen Wegs: Ab Oktober 2013 können sie die damit verbundenen Publikationskosten in ihren Projektbudgets anrechnen. Die OA-Freischaltung bereits in einer Zeitschrift veröffentlichter Publikationen gegen Gebühr (hybrid OA) lehnt der SNF - wie die meisten Forschungsförderungsorganisationen in Europa - weiterhin ab, da damit eine doppelte Abgeltung derselben Leistung verbunden ist.

Goldener Weg: Unterstützung nicht wie erhofft möglich

In seinem Mehrjahresprogramm 2012-2016 hatte der SNF den Übergang zum goldenen Weg von OA und die finanzielle Unterstützung von Publikationen in OA-Zeitschriften vorgeschlagen. Aufgrund des für den SNF bis 2016 vorgesehenen Finanzrahmens war jedoch eine Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen, die eine Bereitstellung zusätzlicher Mittel erfordert hätte, nicht möglich. Der SNF hat stattdessen beschlossen, zeitlich sowie im Umfang begrenzt die Anrechenbarkeit der Kosten für Publikationen in reinen OA-Zeitschriften mit wissenschaftlich anerkanntem Qualitätsniveau einzuführen und damit einen Anreiz zu schaffen, Forschungsresultate bevorzugt in OA-Zeitschriften zu publizieren.

Maximal 3‘000 Franken pro OA-Publikation

Die vorerst bis Ende 2016 begrenzte Förderungsmassnahme sieht vor, dass während der Projektlaufzeit pro OA-Publikation Kosten bis maximal 3‘000 Franken dem Projektbudget belastet werden können. Die Publikation muss mit dem SNF-Beitrag oder bei Beitragsverlängerungen mit dem Vorgängergesuch im Zusammenhang stehen. Die Massnahme tritt per 1. Oktober 2013 in Kraft und gilt auch für dann bereits laufende Projekte. Bei neuen Gesuchen kann die OA-Publikation im Gesuchsantrag bereits vorgesehen werden, dies ist aber nicht zwingend und es ist auch kein formeller Antrag nötig. Bei laufenden Gesuchen kann die Abrechnung der OA-Kosten erfolgen, sofern Budget-Mittel vorhanden sind. Das Reporting über die Kosten für OA-Publikationen erfolgt im Rahmen der finanziellen Berichterstattung analog zum bisherigen Vorgehen für anrechenbare Kosten. Im Rahmen der Erhebung von Outputdaten weisen die Forschenden ihre OA-Publikationen aus.