Sparmassnahmen Bund: SNF passt Förderung von Forschungsprojekten ab 2026 an
Der SNF lehnt die vom Bundesrat ab 2027 geplanten massiven Kürzungen seines Budgets ab. Gleichzeitig bereitet er sich vor: Nach engem Austausch mit allen Partnern hat er Einsparungen bei mehreren Förderinstrumenten beschlossen.
Im Auftrag und mit finanziellen Mitteln des Bundes fördert der SNF die Forschung in der Schweiz. Der Bundesrat will mit dem Entlastungspaket 27 diese Mittel im Jahr 2027 um zehn Prozent und im Jahr 2028 um elf Prozent kürzen. Der SNF kritisiert die massive Kürzung von 270 Millionen Franken. Auch wenn das Parlament erst im kommenden Jahr über die Kürzungen entscheiden wird, muss der SNF bereits jetzt erste Massnahmen beschliessen, da er die Gelder meist in mehrjährige Forschungsprojekte investiert: Führt er beispielsweise im Jahr 2026 eine Ausschreibung durch, starten die meisten Projekte 2027 und enden 2030.
Um trotz der Kürzungen eine faire und nachhaltige Förderung für die kommenden Jahre zu gewährleisten, wird der SNF die Last auf mehrere Jahre verteilen und dadurch ein Stop-and-Go bei den Ausschreibungen vermeiden. Dafür hat der SNF unter der Leitung von Torsten Schwede, Präsident des Forschungsrates, einen breit abgestützten Entscheidungsprozess für die Kürzungen durchgeführt: «Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aller Hochschulen, den Akademien der Wissenschaften und des wissenschaftlichen Nachwuchses haben wir nach Lösungen gesucht, um als Forschungsplatz Schweiz attraktiv zu bleiben – gerade auch für junge Forschende.»
Änderungen bei den Instrumenten ab 2026
Um die Last des Kürzungsprogramms des Bundes in den kommenden Jahren besser zu verteilen, hat der SNF folgende Massnahmen bereits ab 2026 beschlossen:
- Das Förderinstrument für neuartige und unkonventionelle Ideen Spark wird bis mindestens Ende 2027 pausiert.
- Die Implementierungsnetzwerke werden nach ihrer Pilotphase nicht eingeführt.
- Das internationale Förderinstrument SPIRIT wird bis und mit 2028 pausiert.
- Der SNF wird keine neuen Ausschreibungen für COST-Projekte mehr durchführen. (An den internationalen COST-Aktionen beteiligt sich die Schweiz weiterhin).
- Das Budget für die Europäischen Partnerschaften wird um ein Viertel reduziert.
- Beim Hauptinstrument des SNF, der Projektförderung, sowie in der Karriereförderung werden künftig weniger Gesuche bewilligt werden als heute. Über den Umfang dieser Kürzungen für die kommenden drei Jahre 2026 bis 2028 entscheidet der Forschungsrat jährlich auf Basis der Budgetentscheide des Parlaments Ende Jahr. Laufende Forschungsprojekte können wie vorgesehen fortgeführt werden.
Auf Basis dieser Entscheidungen erarbeitet der Forschungsrat bis Ende Oktober den Förderplan für das Jahr 2026. Dieser wird die Budgets für die Neuzusprachen aller Förderinstrumente enthalten. Eine Kürzung des Förderbudgets wird sich auch proportional auf die Budgets für Geschäftsstelle, Gremien und Evaluation auswirken.
SNF spricht sich gegen Kürzungen aus
Der SNF ist sich der angespannten Haushaltslage des Bundes sehr bewusst und hat bereits Beiträge zur Sanierung der Bundesfinanzen geleistet. In seiner Stellungnahme zum Entlastungspaket 27 spricht er sich gegen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Kürzungen von über zehn Prozent pro Jahr aus. Die Kürzungen würden den Wissensstandort Schweiz und die Qualität der Schweizer Forschung massiv schwächen. Aufgrund der geplanten Sparmassnahmen für die Jahre 2027/2028 müsste der SNF mindestens 500 innovative Forschungsprojekte ablehnen, auf deren Resultate Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung angewiesen sind. Dadurch würden in den meisten Kantonen Arbeitsplätze wegfallen.
Eine starke Forschungsförderung hingegen schafft Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Mehrere nationale und internationale Studien belegen, dass Investitionen in die Forschung eine hohe volkswirtschaftliche Rendite erzielen. Deshalb wird sich der SNF auch weiterhin gegen Sparmassnahmen in diesem Ausmass einsetzen.