Rund hundert Forschende aus der Ukraine an Hochschulen aufgenommen

An Schweizer Forschungsprojekten, Hochschulen und Forschungsinstituten werden neu rund hundert Forschende aus der Ukraine arbeiten. Insgesamt hat der SNF dafür neun Millionen Franken gesprochen.

Bereits zu Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar entschied der Schweizerische Nationalfonds (SNF), sich für die Forschenden aus der Ukraine einzusetzen und insgesamt 9 Millionen Franken des ordentlichen Budgets dafür einzusetzen. Die überwiegende Mehrheit der inzwischen in der Schweiz aufgenommenen Forschenden sind Frauen.

Insgesamt wurden in Zusammenarbeit mit Scholars at Risk Switzerland etwa 60 Personen an rund 20 Schweizer Institutionen vermittelt, wo sie ein Jahr lang ihre akademische Arbeit fortsetzen können. Die Kosten dafür belaufen sich auf 6 Millionen Franken. Weitere 3 Millionen Franken wurden hauptsächlich dafür aufgewendet, rund 40 Forschende aus der Ukraine in bereits vom SNF finanzierten Projekten zu unterstützen.

Aufgrund der hohen Nachfrage war das Sonderbudget innerhalb weniger Wochen aufgebraucht. Es ist allerdings immer noch möglich, Forschende aus der Ukraine im Rahmen des bereits bewilligten Budgets für SNF-Projekte zu engagieren. Der SNF hat zudem Gespräche mit den Forschungsinstitutionen und dem Bund aufgenommen. Es gilt sowohl die aktuelle Notlage zu bewältigen und den Forschenden in den nächsten Monaten die Fortsetzung ihrer Arbeit zu ermöglichen als auch den Wiederaufbau des Wissenschaftsstandorts Ukraine nach dem Krieg vorzubereiten. Zur Abklärung der Bedürfnisse und möglicher Lösungen steht der SNF auch in Kontakt mit der entsprechenden Fördereinrichtung der Ukraine, der National Research Foundation of Ukraine.

Der SNF verurteilt die Aggression von Russland gegen die Ukraine weiterhin aufs Schärfste. Der Krieg hat verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur des Landes. Er ist zudem ein Angriff auf Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung – Werte, auf denen die wissenschaftliche Unabhängigkeit und die Forschungszusammenarbeit beruhen.