Alle acht Nationalen Forschungsschwerpunkte der vierten Serie werden weitergeführt

Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS)

Alle acht im Jahre 2014 gestarteten Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) werden weitergeführt. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstützt ihre dritte Förderungsphase mit 85,9 Millionen Franken.

Die Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) etablieren Forschungsnetzwerke von internationaler Ausstrahlung in der Schweizer Hochschullandschaft. Sie dienen der langfristigen Forschungsförderung zu Themen von strategischer Bedeutung für die Schweizer Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die maximale Förderungsperiode für einen NFS beträgt zwölf Jahre und teilt sich in drei Förderungsphasen à vier Jahre auf. Die im Jahre 2014 gestarteten NFS gehen zwischen Mai und Juli 2022 in die letzte dieser Förderungsphasen über. Ihnen wurde für die kommenden vier Jahre eine Fördersumme von total 85,9 Millionen Franken zugesprochen.

Acht NFS, sieben Hochschulen

Im Jahr 2014 hat das eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, gestützt auf ein vom SNF geleitetes Auswahlverfahren, die vierte Serie NFS lanciert. Die ausgewählten acht NFS sind an sieben Schweizer Hochschulen beheimatet:

  • NFS Bioinspirierte Materialien (Universität Freiburg)
  • NFS Digitale Fabrikation (ETH Zürich)
  • NFS MARVEL (EPFL)
  • NFS Molecular Systems Engineering (Universität Basel / ETH Zürich)
  • NFS On the Move (Universität Neuenburg)
  • NFS PlanetS (Universität Bern / Universität Genf)
  • NFS RNA & Disease (Universität Bern / ETH Zürich)
  • NFS SwissMAP (Universität Genf / ETH Zürich)

Die NFS sind Forschungsnetzwerke: ihr Wirkungskreis überschreitet die Grenzen ihrer Heiminstitutionen bei Weitem. Sie unterhalten nicht nur Kooperationen mit führenden Forschungsinstitutionen im In- und Ausland, sondern etablieren auch Kollaborationen mit Akteuren aus dem privaten Sektor.

Der nationale Forschungsrat hatte auf Antrag der NFS über deren Weiterführung zu befinden. Dazu nahm der nationale Forschungsrat eine Evaluation der NFS vor. Begleitkomitees besetzt mit Experten von internationalem Ansehen und die Geschäftsstelle des SNF unterstützten ihn dabei.

Evaluation durch den nationalen Forschungsrat

Die Evaluation des Forschungsrats berücksichtigt wissenschaftliche und strukturelle Aspekte. In wissenschaftlichen Belangen prüft er unter anderem,

  • ob die wissenschaftliche Leistung der NFS höchsten Ansprüchen genügt und das jeweilige Forschungsfeld entscheidend voranbringt;
  • ob der NFS und seine Forschungsgruppen international sichtbar und vernetzt sind;
  • ob die Stellung der Schweiz im jeweiligen Forschungsfeld durch den NFS gestärkt wird.

Die strukturellen Aspekte der Evaluation umfassen im Rahmen der NFS geschaffene Strukturen an Schweizer Hochschulen und Forschungsinstituten, aber auch Massnahmen zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, zum Wissens- und Technologietransfer sowie zur Kommunikation über die Grenzen der Akademie hinaus. Berücksichtigt wird dabei,

  • ob die NFS die Struktur der Schweizer Forschungslandschaft verändern;
  • ob neue und nachhaltige Strukturen der Kooperation durch die NFS etabliert werden;
  • ob das jeweilige Forschungsgebiet durch Strukturen, Infrastrukturen und Programme der NFS gestärkt wird.

Diese wissenschaftlichen und strukturellen Aspekte werden vom Forschungsrat bezüglich bereits erbrachter Leistungen sowie der Zukunftsaussichten der NFS berücksichtigt.

Die Evaluation des Forschungsrats kam zum Ergebnis, dass die vierte Serie NFS äusserst erfolgreich ist und sich auf einem durchweg sehr hohen Niveau bewegt. Dank ihrer ausgezeichneten Leistungen und Perspektiven hat der nationale Forschungsrat die Weiterführung aller acht NFS der vierten Serie bewilligt. Diese gehen damit in ihre dritte und letzte Förderungsphase über.

Anreize für nachhaltige Strukturen

Aus den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln wurde allen acht NFS der vierten Serie ein Sockelbeitrag in Höhe von 60% der durchschnittlich bewilligten Mittel aus den vergangenen zwei Förderperioden zugesprochen. Verbleibende Gelder wurden im Wettbewerb zwischen diesen acht NFS vergeben. Dadurch erhöht sich das Finanzvolumen der NFS für die dritte Phase im Schnitt auf 66% des durchschnittlichen Budgets der ersten zwei Phasen.

Die Finanzierung der NFS durch den SNF nimmt in der dritten Förderungsphase anteilsmässig ab. Der SNF schafft damit einen Anreiz zur Erschliessung alternativer Finanzierungsquellen zur Unterstützung der Aktivitäten der NFS. Zudem fördert er dadurch die Etablierung nachhaltiger, von der SNF-Finanzierung unabhängiger Strukturen. Insgesamt stellt der SNF dadurch sicher, dass die NFS ein Erbe hinterlassen, das ihre zwölfjährige Förderung weit überdauert.

Vergangene NFS haben in dieser Hinsicht bereits Erfolge gezeitigt; so gehen zum Beispiel das Oeschger Centre for Climate Change Research (Universität Bern), das Swiss Center for Affective Sciences (Universität Genf) oder das Swiss Nanoscience Institute (Universität Basel) auf bereits abgeschlossene NFS zurück.

Wettbewerb zwischen NFS

Es gehört zum Kern der Arbeitsweise des SNF, die finanziellen Mittel zur Forschungsförderung durch wettbewerbsorientierte Auswahlverfahren zu vergeben. Seit 2015 wendet der SNF ein solches Verfahren auch im Übergang zwischen den Förderphasen der NFS an.

Zur kompetitiven Verteilung der verbleibenden Gelder nahm der nationale Forschungsrat einen Quervergleich aller NFS der vierten Serie vor. Grundlage für denselben bildeten die genannten Kriterien der Evaluation. Aufgrund der durchs Band sehr guten Leistungen und Perspektiven aller NFS beschloss der nationale Forschungsrat eine homogene Mittelverteilung. Im Ergebnis erhielten die NFS zwischen 64.5% und 68.5% der durchschnittlichen Fördersumme der vergangenen zwei Förderungsperioden zugesprochen.