SNSF Advanced Grants 2021: 24 Projekte bewilligt

Keyvisual SNSF Advanced Grants

Gedächtnisstörungen, raffinierte Hummeln, umweltfreundliches Baumaterial: Im Rahmen der Übergangsmassnahme SNSF Advanced Grants 2021 fördert der SNF Projekte mit insgesamt 50 Millionen Franken.

Weil die Schweiz im Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe nur ein nicht-assoziiertes Drittland ist, lancierte der SNF im Auftrag des Bundes die Übergangsmassnahme SNSF Advanced Grants 2021. Diese richtet sich an Forschende, die in der Schweiz innovative und risikoreiche Forschung betreiben wollen.

Insgesamt wurden 232 Gesuche für SNSF Advanced Grants eingereicht. Nach einer zweistufigen Evaluation hat der SNF entschieden, 24 Gesuche zu unterstützen. Dafür stehen über einen Zeitraum von durchschnittlich fünf Jahren 50 Millionen Franken bereit. Die Zahl der geförderten Projekte entspricht der durchschnittlichen Zahl an Projekten, die Schweizer Forschende im Rahmen der europäischen ERC Advanced Grants erhielten.

Höhere Erfolgsquote von Frauen

Mit 20% ist die Erfolgsquote von Frauen deutlich höher als diejenige von Männern (8%). Forscherinnen leiten 10 oder rund 42% der insgesamt 24 Projekte. Ihr Anteil beträgt 100% in den Geistes- und Sozialwissenschaften, 40% in den Lebenswissenschaften sowie 20% in Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften. In absoluten Zahlen war ihre Beteiligung relativ tief (22%).

In allen Evaluationsgremien, die die verschiedenen Projekte beurteilten, liegt die Erfolgsquote bei 10%. Im Bereich Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen werden 10 Projekte unterstützt, in den Lebenswissenschaften ebenfalls. In den Geistes- und Sozialwissenschaften, wo weniger Gesuche eingereicht wurden, werden vier Projekte gefördert.

Fast 54% der Mittel gehen an Forschende einer Universität, 42% entfallen auf den ETH-Bereich und 4% auf andere Institutionen.

Beispiele geförderter Projekte

Lebenswissenschaften

Consuelo De Moraes (ETH Zürich) hat herausgefunden, dass Hummeln bei Pollenmangel Pflanzen gezielt beschädigen, damit sie schneller blühen. In ihrem Forschungsprojekt will sie untersuchen, wie diese Schäden auf die Regulierung der Blütezeit wirken und was das für die Ökologie bedeutet, insbesondere für die kurzfristige Synchronisierung von Pflanzen und Bestäubern.

Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften

Barbara Lothenbach (Empa) erforscht Magnesiumcarbonat, das im Bauwesen eingesetzt werden könnte. Denn bei seiner Herstellung wird kein CO2 freigesetzt. Die Verwendung von ökologischeren Baumaterialien wäre für die Gesellschaft und die Umwelt wichtig, da der Bausektor einen grossen Teil des industriellen CO2-Ausstosses verursacht.

Geistes- und Sozialwissenschaften

Im Rahmen ihres Projekts beschäftigt sich Katharina Henke von der Universität Bern mit Erinnerungen. Sie will neue Strategien identifizieren, um Erinnerungen wiederherzustellen. Dies soll zu einer veränderten Wahrnehmung und Behandlung von Menschen mit Gedächtnisproblemen beitragen.