Was exzellente Forschung ausmacht

In der Wissenschaft ist Exzellenz massgeblich. Der SNF ist sogar gesetzlich verpflichtet, exzellente Projekte zu fördern. In einem neuen Modell beschreibt er, was er darunter versteht.

Die exzellente Forschung ist kein Selbstzweck, sondern soll zu grösstmöglichem Wissensgewinn führen, über die Wissenschaft hinaus. Auf drei Kernbereiche geht das Exzellenzmodell des SNF ein: die Frage, die Methoden und das Verhalten.

Von originell bis anerkennend

Zum Beispiel ist eine exzellente Frage originell und wurde so bisher nicht gestellt. Oder sie wiederholt Forschung (Replikation), um ein nach wie vor aktuelles Problem zu lösen. Zudem lässt sich erkennen, dass die vorgesehene Bearbeitung der Frage tatsächlich zu Fortschritt und Wissensgewinn führen kann.

Die Methoden erlauben es sehr wahrscheinlich, die Frage effizient und schlüssig zu beantworten. Zum Aspekt der Gründlichkeit gehört auch, dass die Forschenden ihre Daten gemäss hohem, international anerkannten Standard erheben und analysieren. Wichtig ist ebenfalls die Offenheit, mit der sie sich für die Reproduzierbarkeit und Weiterverwendung ihrer Ergebnisse einsetzen.

Weiter kann sich exzellente Forschung durch einen intensiven Austausch innerhalb der Wissenschaft sowie mit Politik, Medien oder Wirtschaft auszeichnen. Selbstverständlich anerkennen die Forschenden alle Beiträge Dritter, die in ihr Projekt eingeflossen sind. Und sie legen Interessenskonflikte offen.

Orientierung statt Checkliste

"Wir haben dieses Modell ausgearbeitet, weil ein klares, zeitgemässes und einheitliches Verständnis von Exzellenz für unsere Auswahlverfahren enorme Bedeutung hat", sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF. "Dabei war uns von Beginn an bewusst, dass wir der Vielfalt der verschiedenen Disziplinen mit strikten Definitionen oder einzelnen Indikatoren nicht gerecht werden. Das Modell ist daher nicht eine simple Checkliste, sondern schafft Orientierung. Dass Forschende oder ihre Projekte bei allen Aspekten gleichzeitig brillieren, ist weder realistisch noch möglich."

Die Veröffentlichung des Exzellenzmodells ist für den SNF ein erster Schritt. "Wir werden breit Rückmeldungen dazu sammeln und es abgestimmt auf die Praxis weiterentwickeln", so Matthias Egger. Wie die Forschung ist auch das Modell kein Selbstzweck; es soll den Evaluationsgremien des SNF dabei helfen, herausragende Forschende und ihre Ideen bestmöglich zu fördern.

Exzellenzmodell des SNF