Vorgaben für den Forschungsplan

Der Forschungsplan ist die Grundlage der wissenschaftlichen Begutachtung, insbesondere der Beurteilung der wissenschaftlichen Qualität des beantragten Forschungsvorhabens, d.h. dessen wissenschaftliche Bedeutsamkeit, Aktualität, Originalität, Machbarkeit und der Eignung der Methoden. Zusammen mit dem CV und dem wissenschaftlichen Leistungsausweis der Gesuchstellenden dient der Forschungsplan auch der Beurteilung der wissenschaftlichen Qualifikation der Forschenden, insbesondere deren Fachkompetenz in Bezug auf das Forschungsvorhaben.

Durch formelle und inhaltliche Vorgaben für den Forschungsplan stellt der SNF einen standardisierten Informationsgehalt der Gesuche sicher. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine vergleichende Evaluation im kompetitiven Auswahlverfahren und die Gleichbehandlung aller Gesuchstellenden.

Projektförderung – AuswahlverfahrenExternal Link Icon

Der SNF tritt auf Gesuche, die den formellen Vorgaben nicht entsprechen und/oder die inhaltlich offensichtlich ungenügend sind, nicht ein.

Der Forschungsplan muss aus Originaltext bestehen, der von den Gesuchstellenden selbst verfasst worden ist. Einzig in den Kapiteln zum Stand der Forschung im Fachgebiet (2.1) und zum Stand der eigenen Forschung (2.2) sowie bei der Beschreibung von Standardmethoden sind in geringem Masse Texte (oder andere Materialien, Grafiken usw.) Dritter bzw. eigene veröffentlichte Texte zugelassen. Die zitierten Texte müssen eindeutig als Zitate gekennzeichnet sein (Anführungs- und Schlusszeichen oder entsprechende Formulierung), und eine verifizierbare Quelle muss in der Nähe der übernommenen Stellen sowie im Literaturverzeichnis angegeben sein. Der SNF verwendet eine textvergleichende Software für die Analyse von Verdachtsfällen. Mehrere Universitäten stellen solche Programme ihren Studierenden und Mitarbeitenden zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an Ihre Institution.

In den Fachgebieten Mathematik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Biologie, Medizin, Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften ist das Gesuch in englischer Sprache abzufassen. In den übrigen Fachgebieten ist die Gesuchstellung in einer Schweizer Amtssprache möglich. Für die Politikwissenschaften gelten spezielle Bestimmungen.

Der Forschungsplan muss als PDF (ohne Schreibschutz) in mySNF hochgeladen werden. Bitte benennen Sie das Dokument "SciencePart_[Name of responsible applicant].pdf", z.B. "SciencePart_Smith.pdf".

Der Forschungsplan umfasst max. 20 Seiten und höchstens 80'000 Zeichen (inkl. Leerschläge); Titel bzw. Titelseite, Zusammenfassung, Fussnoten, Illustrationen, Formeln und Tabellen (sowie allfälliges Inhaltsverzeichnis), nicht aber das Literaturverzeichnis, sind in diesen Limiten inbegriffen. Verwenden Sie mindestens Schriftgrösse 10 und Zeilenabstand 1.5. Der Forschungsplan darf keine Anhänge enthalten.

Der Forschungsplan muss wie folgt strukturiert sein:

​1. Zusammenfassung des Forschungsplanes

Bitte präsentieren Sie in Ihrer Zusammenfassung die Begründung für Ihr Projekt basierend auf dem aktuellen Kenntnisstand im Fachgebiet, führen Sie die allgemeine Fragestellung und die spezifischen Ziele auf, erwähnen Sie die Untersuchungsmethoden und diskutieren Sie kurz die erwarteten Ergebnisse und deren Auswirkungen für Ihr Forschungsgebiet und darüber hinaus. Die Zusammenfassung (max. 1 Seite) muss in der Sprache des Forschungsplans verfasst sein.

​2. Forschungsplan

​2.1 Stand der Forschung im Fachgebiet

Beschreiben Sie Ihr Projekt im Kontext des aktuellen Wissensstandes in Ihrem Fachgebiet. Beziehen Sie sich dabei auf die wichtigsten Veröffentlichungen, insbesondere von anderen Autoren. Beschreiben Sie:

  • welche bisherigen Erkenntnisse Ausgangspunkt und Grundlage der geplanten Untersuchungen sind.
  • wo und warum Forschungsbedarf besteht.
  • welche wichtigen, relevanten Forschungsarbeiten zurzeit in der Schweiz und im Ausland im Gange sind.

​2.2 Stand der eigenen Forschung

Beschreiben Sie Ihre eigenen Forschungsarbeiten im Fachgebiet des Projektes, deren bisheriger Ergebnisse sowie die Relevanz dieser Vorarbeiten für das aktuelle Projekt. Falls Ihr Projekt auf einem vom SNF unterstützten Vorprojekt aufbaut, berichten Sie über die durchgeführten Arbeiten und die im Vorprojekt erreichten Resultate. Zusammen mit dem CV dienen diese Angaben der Beurteilung Ihrer wissenschaftlichen Qualifikation, insbesondere Ihrer Fachkompetenz in Bezug auf das Forschungsvorhaben.

​2.3 Detaillierter Forschungsplan

Geben Sie aufbauend auf Angaben unter Punkten 2.1 und 2.2 an, welche Forschungsansätze Sie verfolgen und welche konkreten Ziele Sie in der Gesuchsperiode zu erreichen gedenken.

  • Beschreiben Sie die konkreten Untersuchungen bzw. Experimente, die zur Erreichung dieser Ziele zur Anwendung kommen. Beurteilen Sie die Risiken des Vorgehens und schlagen Sie falls nötig Alternativen vor.
  • Charakterisieren Sie bestehende Quellen und Datensets und beschreiben Sie die Datensammlungsstrategie und allfällige Alternativstrategien.
  • Beschreiben Sie die Rolle jedes einzelnen Mitglieds des Forschungsteams (inkl. Gesuchstellende, Mitarbeitende, Projektpartner, und Kollaborationen).

Der Umfang und Detailgrad der Angaben sollen den Experten erlauben, die Angemessenheit des methodischen Vorgehens und die Machbarkeit Ihres Forschungsvorhabens zu beurteilen. Bitte beziehen Sie sich im Budget, welches Sie über mySNF eingeben, auf die hier beschriebenen Arbeiten.

​2.4 Zeitplan und Etappenziel

Erstellen Sie einen Zeitplan mit den wichtigsten Etappenzielen (Milestones).

2.5 Bedeutsamkeit der Forschungsarbeit

Wissenschaftliche Bedeutsamkeit Beschreiben Sie die möglichen Auswirkungen dieses Projektes für das Fachgebiet und die Wissenschaft im Allgemeinen (Forschung und Ausbildung bzw. Lehre). Geben Sie an, in welcher Form Sie die Forschungsergebnisse publizieren möchten (Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften, Monographien, Tagungsberichten usw.).

Ausserwissenschaftliche Bedeutsamkeit (broader impact) Falls Sie Ihr Gesuch als anwendungsorientiert deklariert haben, beschreiben Sie die ausserwissenschaftliche Bedeutsamkeit des vorgeschlagenen Projektes. Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte:

  • Definieren Sie den Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis/Industrie. Welche Lücken im Kenntnisstand bestehen, welche Neuentwicklungen oder Verbesserungen werden erwartet?
  • Inwieweit können die erwarteten Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt bzw. angewendet werden?
  • In welchen ausserwissenschaftlichen Bereichen kann eine Umsetzung der Forschungsergebnisse voraussichtlich welche Veränderungen bewirken?

3. Literaturverzeichnis

Führen Sie die Quellen aller im Forschungsplan referenzierten abgeschlossenen oder laufenden Arbeiten auf. Geben Sie die vollständige Referenz an, insbesondere Titel, Quelle und vollständige Autorenliste. Das Literaturverzeichnis wird nicht in die Limiten (max. 20 Seiten und 80‘000 Zeichen) eingerechnet.

Revidierte Gesuche

Falls es sich bei diesem Gesuch um eine revidierte Version eines abgelehnten Gesuches handelt, laden Sie zusammen mit dem Forschungsplan, aber in einem separaten Dokument, eine Punkt-für-Punkt Stellungnahme zu den Kritikpunkten im Ablehnungsbrief hoch. Diese Stellungnahme muss in der Sprache des Forschungsplans verfasst sein, sollte in der Regel 3 Seiten nicht überschreiten und muss als "revision_notes_[Name der/des Gesuchstellenden].pdf" benannt werden. Weisen Sie, falls nötig, auf wichtige Änderungen/Ergänzungen im Forschungsplan hin.