Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Ukraine

© SNF/FNS/SNSF

Vom 22. bis 25. April 2025 besuchte eine Delegation der National Research Foundation of Ukraine (NRFU) den SNF. Die Förderorganisationen tauschten sich über ihre Arbeitsweise aus und stärkten die wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Beim SNF wurde die Qualität der Gespräche sehr geschätzt. Beeindruckend war die Entschlossenheit der ukrainischen Delegationsmitglieder, die trotz der aktuell schwierigen Bedingungen zukunftsgerichtet denken und eine langfristige Vision haben. Das Treffen ermöglichte einen interessanten Austausch von guten Praktiken in verschiedenen Bereichen. Für den SNF waren die Gespräche sehr bereichernd.

Enge Zusammenarbeit seit dem Beginn der russischen Invasion

Der SNF gehörte zu den ersten Förderorganisationen, die zusätzliche Mittel zur Unterstützung der wissenschaftlichen Gemeinschaft in der Ukraine bereitstellten. Im Juni 2022 unterzeichnete der SNF mit der NRFU eine Vereinbarung zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit. Auf der Basis dieser Vereinbarung konnte 2023 eine gemeinsame Projektausschreibung lanciert werden. Der SNF ist stolz darauf, als erster Partner der NRFU ein solches Programm durchgeführt zu haben.

Olga Polotska, Direktorin der NRFU, beschreibt die Zusammenarbeit als sehr inspirierend: «Der Besuch beim SNF war für das NRFU-Team aus mehreren Gründen sehr inspirierend. In erster Linie waren wir beeindruckt von der Professionalität und den Lösungen, die der SNF im Laufe seiner Tätigkeit für sehr komplexe Herausforderungen entwickelt hat.» Weiter betonte sie das institutionelle Vertrauen, das der SNF auf nationaler Ebene geniesst: «Vertrauen scheint der wichtigste Wert und die grösste Stärke des SNF zu sein. Zusammen mit Flexibilität und Inklusivität macht es den SNF zu einem absolut verlässlichen und effektiven Partner in der internationalen Zusammenarbeit.»

Die NRFU wurde 2018 gegründet und lancierte die erste Ausschreibung im Jahr 2020, mitten in der Covid-19-Pandemie. Trotz der Erschütterungen durch den Krieg arbeitet die NRFU weiter und führt mit ihren begrenzten Ressourcen neue Ausschreibungen durch.

Inzwischen sind alle im Rahmen der gemeinsamen Ausschreibung bewilligten Projekte angelaufen. Die NRFU und der SNF sind gespannt auf die Ergebnisse der 20 Projekte, an denen über 80 Forschende in der Ukraine beteiligt sind.

Gestärkte wissenschaftliche Beziehungen

Die Delegation der NRFU bestand aus sechs Mitgliedern unter der Leitung der Direktorin Olga Polotska sowie der neuen Präsidentin Oksana Kis. Die Mitglieder der Delegation konnten sich in der Schweiz mit rund 30 Partnern austauschen, unter anderem mit Katrin Milzow, Co-Direktorin des SNF, sowie mit der ukrainischen Botschafterin Iryna Venediktova und mit Botschafter Jacques Gerber, Delegierter des Bundesrates für die Ukraine.

Neben den Arbeitssitzungen im kleinen Kreis hatte die Delegation Gelegenheit, die ukrainische Botschaft in Bern sowie das Paul Scherrer Institut (PSI) zu besuchen. Dort wurde das Projekt «Light for Ukraine» vorgestellt, das der SNF mit einer Million Franken unterstützt. Geplant ist der Bau einer Beamline (auch Strahllinie genannt) zur Unterstützung der ukrainischen Photonenforschung. Sie soll am National Synchrotron Radiation Centre (SOLARIS) in Polen installiert werden. Schliesslich organisierte der SNF einen Runden Tisch, an dem verschiedene Akteure, die die Ukraine unterstützen, Kontakte knüpfen konnten. Angesichts immer knapper werdender Ressourcen braucht es innovative Lösungen, um das Potenzial des ukrainischen Forschungsökosystems zu erhalten und auszubauen.

Dieser Besuch hat zur Stärkung der Beziehungen zwischen dem SNF und der NRFU sowie allgemein zur Integration der Ukraine in den europäischen Forschungsraum beigetragen.