18 Schweizer COST-Projekte verstärken Vernetzung mit Europa

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Künstliche Intelligenz zur Bestimmung von Baumarten, digitale Gesundheitsförderung für ältere Menschen: Im Rahmen des europäischen COST-Programms unterstützt der SNF 18 Projekte mit 4,9 Millionen Franken.

Stefan Brönnimann (Universität Bern) verwendet Klimatemperaturdaten aus europäischen Städten, die auf einer Plattform der COST-Aktion FAIRNESS zur Verfügung stehen. Unter Verwendung statistischer Ansätze versucht er, den städtischen Wärmeinsel-Effekt in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu charakterisieren. Zudem bewertet er mit dem Verfahren, welchen Einfluss städtische Grünflächen und die Entsiegelung von Oberflächen haben.

Dies ist eines von 18 Schweizer Projekten, die neu im Rahmen von COST finanziert werden. Das Programm fördert die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung. Ziel ist die Unterstützung innovativer Forschung, die zur Entwicklung neuer Konzepte und Produkte führt.

Der SNF hat im Rahmen seiner COST-Ausschreibung 2022 34 Projekte von Schweizer Forschenden beurteilt. Davon hat er 18 ausgewählt, die nun mit 4,9 Millionen Franken gefördert werden.

Breites thematisches Spektrum

Die unterstützten Projekte werden innerhalb der nächsten vier Jahre umgesetzt. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Disziplinen, von der Ökologie und Zellbiologie über den Maschinenbau bis zur Veterinärmedizin.

Verena Griess (ETH Zürich) will die Baumarten von Wäldern identifizieren. Zu diesem Zweck entwickelt sie zuerst ein Modell, das künstliche Intelligenz einsetzt, um mithilfe von Satellitenbildern die Arten im Bereich der Baumkronen zu erkennen. Ausserdem will sie evaluieren, inwiefern terrestrisches Laserscanning zur Bestimmung von Arten im bodennahen Bereich verwendet werden kann. Die automatische Erkennung von Arten bildet die Grundlage, damit durch intelligente Bewirtschaftung widerstandsfähigere Wälder entstehen.

Carlo Fabian (Fachhochschule Nordwestschweiz) wird die Bedürfnisse und Überlegungen älterer Menschen zu Online-Lösungen in der Gesundheitsförderung untersuchen. Auch die Benutzerfreundlichkeit ist Gegenstand seines Projekts. Er analysiert die Rahmenbedingungen und Hindernisse, die die Nutzung digitaler Werkzeuge durch ältere Menschen beeinflussen. Daraus soll eine neue Vision entstehen, wie sich gesundes Altern fördern lässt.

Internationale Vernetzung

Das COST-Programm steht allen Disziplinen offen. Es bringt europäische Forschende zusammen, die ihre Ideen und Initiativen gemeinsam in internationalen Netzwerken, sogenannten Aktionen, entwickeln. COST-Aktionen finanzieren nicht die Forschung an sich, sondern die Durchführung von Tagungen, den wissenschaftlichen Austausch durch Gastaufenthalte, Weiterbildungsaktivitäten und die Verbreitung von Informationen. An einer COST-Aktion sind durchschnittlich Partner aus 28 verschiedenen Ländern beteiligt.

Auch Forschende aus der Schweiz können sich an COST-Aktionen beteiligen. Der SNF unterstützt ihre Forschungsprojekte mit Beiträgen unter anderem für junge Forschende, die sich zu einem frühen Punkt in ihrer Karriere international vernetzen wollen.