SNSF Starting Grants: Der SNF unterstützt 41 herausragende Nachwuchsforschende

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Ausserirdisches Leben suchen, LGBTIQ+-Personen unterstützen oder Sprachstörungen bekämpfen: Im Rahmen der SNSF Starting Grants-Ausschreibung 2025 hat der SNF 41 Projekte bewilligt.

Es ist die höchste Stufe der Karriereförderung beim SNF: Im Rahmen des Förderinstruments SNSF Starting Grants wurden 2025 insgesamt 425 Gesuche eingereicht. In einem zweistufigen Verfahren hat der SNF 41 Gesuche bewilligt. Nun unterstützt er 40 Nachwuchsforschende mit insgesamt 70,4 Millionen Franken (drei ausgewählte Projekte, siehe Box). Ein weiteres Projekt wird durch ein Legat finanziert. Der SNF erhielt es zur Förderung der Krebsforschung. Neben ihrem Salär erhalten die Forschenden während fünf Jahren bis zu einer Million Franken, um ihr Projekt mit eigenem Forschungsteam an einer Schweizer Forschungsinstitution zu leiten.

Mehrheit forscht an kantonalen Universitäten

Unterstützt werden 24 Forscherinnen und 17 Forscher. Zehn der 24 geförderten Forscherinnen erhalten ihre Beiträge aus dem Zusatzbudget von 16,8 Millionen Franken, das für qualitativ hervorragende Eingaben von Gesuchstellerinnen zur Verfügung steht. Rund 80% der Beitragsempfangenden werden ihr Forschungsprojekt an einer kantonalen Universität durchführen, 15% im ETH-Bereich. Die übrigen 5% werden an einer Fachhochschule oder anderen Institutionen forschen.

Nächste Ausschreibung im Februar 2026

Die nächste SNSF Starting Grants-Ausschreibung startet am 1. Februar 2026. Wie immer richtet sie sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Forschungsprojekt mit einem Team in der Schweiz leiten möchten. Sie steht allen Disziplinen und Forschungsthemen offen. Die Gesuchstellenden müssen über ein Doktorat, eine gleichwertige Qualifikation oder ein Medizinstudium sowie über mehrere Jahre Forschungserfahrung verfügen. Zudem müssen sie einen Bezug zur Schweiz haben.

Drei unterstützte Projekte

Geistes- und Sozialwissenschaften

Tabea Hässler von der Universität Zürich untersucht, wie individuelle, gruppenbezogene und strukturelle Faktoren das Wohlbefinden und die Gesundheit von LGBTIQ+-Personen beeinflussen. Um diesen Fragen nachzugehen, bringt das Projekt knapp 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 65 Ländern rund um den Globus zusammen. Tabea Hässler entwickelt eine Plattform für kollektives Lernen und koordiniertes Handeln. So will Tabea Hässler das notwendige Wissen und evidenzbasierte Lösungen erarbeiten, um Wissenschaft, Politik und Praxis weltweit zu beeinflussen.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik

Das Rätsel um den Ursprung des Lebens auf der Erde und seine mögliche Einzigartigkeit steht in engem Zusammenhang mit dem Ursprung organischer chemischer Komplexität in der frühesten Geschichte unseres Sonnensystems. Mit ihrem Projekt will Nora Hänni von der Universität Bern die Suche nach möglichem ausserirdischem Leben quasi im Ausschlussverfahren unterstützen. Sie untersucht dafür ursprüngliche organische Verbindungen im Komet Tschuri, die ohne Leben entstanden sind und also kein zwingender Hinweis auf ausserirdisches Leben sein können.

Lebenswissenschaften

Silvia Marchesotti von der Haute école du Paysage, d’Ingénierie et d’Architecture (HEPIA) möchte Menschen mit Sprachstörungen dabei helfen, ihre Kommunikationsfähigkeiten wiederzuerlangen. Dazu entschlüsselt sie ihr imaginäres Sprechen anhand der Gehirnaktivität. Sie kombiniert nicht-invasive EEG-Aufzeichnungen mit seltenen Einzelneuron-Aufzeichnungen, um zu verstehen, wie das Gehirn das innere Sprechen in verschiedenen Gehirnregionen darstellt. Das Projekt könnte somit den Weg für Rehabilitationsinstrumente ebnen, die Gehirnsignale in Echtzeitkommunikation für Patientinnen und Patienten mit schweren Sprachstörungen übersetzen.