NFS TransCure (2010–2022)
Leitung des NFS: Matthias Hediger (2010-2014), Hugues Abriel (2015-2022)
Heiminstitution: Universität Bern
Forschungsthemen des NFS
Am NFS «TransCure – Von der Transportphysiologiezu therapeutischen Ansätzen» waren die Disziplinen Physiologie, Strukturbiologie und Chemie beteiligt. Ziel war die Entwicklung neuer Strategien zur Behandlung von Krankheiten als Folge einer Fehlfunktion von Proteinen, die am Transport von Molekülen im menschlichen Körper beteiligt sind. Dazu gehören Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose, Herzkrankheiten und bestimmte Krebsarten. Im Zentrum des NFS stand die Grundlagenforschung mit der Erweiterung des Wissens über die Funktionsweise von Transportproteinen, gleichzeitig blieb die Krankheitsperspektive immer im Blickfeld.
Wissenschaftlicher Impact
Die Zusammenarbeit führender Forschender aus den drei Disziplinen in einem gemeinsamen Programm erwies sich als sehr erfolgreich und ermöglichte wegweisende Ergebnisse für das strukturelle und mechanistische Verständnis zahlreicher Transportproteine. Der NFS machte als international führendes Konsortium auf sich aufmerksam und positionierte die Schweizer Forschung als Hauptakteurin in der Membrantransportbiologie, dem Teilgebiet der Biologie, das sich mit Transportproteinen in Zellen befasst. Insbesondere das Institut für Biochemie und Molekulare Medizin (IBMM) der Universität Bern hat als Heiminstitution des NFS die Membranbiologie in der Schweiz international bekannt gemacht.
Bleibende Strukturen
Während der gesamten Dauer des NFS wurde kontinuierlich das Translationspotenzial der laufenden Projekte geprüft, und schliesslich wurde das Start-up Synendos Therapeutics gegründet. Der NFS TransCure hat überdies zur Entwicklung wichtiger Infrastrukturen beigetragen, zum Beispiel durch die Schaffung der «Screening, Profiling and Analytical Facility» (SPAF), die wertvolle Dienste für die präklinische Arzneimittelentwicklung bietet. Für die künftige wissenschaftliche Unterstützung ihrer Forschungsgemeinden haben sich die beiden NFS TransCure und Kidney.CH zusammengeschlossen und bei Life Sciences Switzerland (LS2) die neue Sektion «Ion Channels and Membrane Transporters» gegründet. Diese Initiative soll das bestehende TransCure-Netzwerk fortführen und eine Grundlage für neue Kooperationen mit Forschungsgruppen ausserhalb des NFS schaffen.
Finanzierung
Der SNF bewilligte für diesen NFS 33,5 Millionen Franken während einer Laufzeit von 12 Jahren. Die nachstehende Tabelle zeigt, dass mit diesem Betrag etwas mehr als 41 Prozent der Gesamtausgaben des NFS finanziert wurden. Bei den restlichen Mitteln handelte es sich um Eigenmittel der Heiminstitution oder der beteiligten Gruppen oder um Beiträge von Dritten.
Finanzierung 2010–2022 (Schweizer Franken)
Finanzierungsquelle
2010-2014
2014-2018
2018-2022
Total
SNF-Beitrag
14'042'664
14'042'664
7'916'809
33'546'636
Beiträge Heiminstitutionen
4'590'667
4'349'751
4'674'747
13'615'165
Gruppengelder der Projektbeteiligten
12'705'603
11'308'915
8'685'452
32'699'970
Drittmittel
0
656'305
568'706
1'225'011
Total
31’338’934
27’902’134
21’845’713
81’086’782
Quelle: SNF-Daten