Lead-Agency-Projekte künftig auch mit den USA

Ein neues Abkommen des SNF und der National Science Foundation vereinfacht die Zusammenarbeit zwischen den Forschenden der beiden Länder. Gesuche können ab April 2023 eingereicht werden.

Im November 2021 unterzeichneten der SNF und die National Science Foundation (NSF) eine Absichtserklärung. Ein Jahr später haben sie ein Lead-Agency-Abkommen geschlossen. Es ermöglicht Forschenden, gemeinsame Gesuche bei einer der beiden Förderorganisationen einzureichen. Die Projekte müssen eine gemeinsame Forschungsfrage und einen gemeinsamen Forschungsplan aufweisen. Die Projektteile in den einzelnen Ländern stellen keine eigenständigen Projekte dar und können deshalb nicht getrennt durchgeführt werden.

«Wir freuen uns sehr über diese erste konkrete Umsetzung der gemeinsamen Absichtserklärung», sagt Laure Ognois, Leiterin Internationale Zusammenarbeit. «Damit vereinfachen wir das Gesuchsverfahren für die Forschenden und vermeiden widersprüchliche Entscheide der beiden Förderorganisationen.»

Teil der Projektförderung

Das Lead-Agency-Verfahren ist Teil der Projektförderung des SNF. Es steht kein zusätzliches Budget zur Verfügung und es gelten die gleichen Bedingungen wie für die Projektförderung. Forschende können dann ein Lead-Agency-Gesuch einreichen, wenn dieses keine thematischen Überlappungen mit einem anderen Gesuch oder einem bereits laufenden Projekt aufweist.

In einem ersten Schritt beteiligen sich ausgewählte Direktionen und Abteilungen der NSF am Lead-Agency-Verfahren. Nur Gesuche, die ihre Themen betreffen, können eingereicht werden.

Eingabe per 3. April 2023

Die beiden Förderorganisationen haben vereinbart, jeweils abwechselnd für ein Jahr die Rolle der Lead Agency zu übernehmen. Eingabetermine für Gesuche beim SNF im Jahr 2023 sind der 3. April und der 2. Oktober. Gesuchstellende aus den USA müssen der NSF eine Interessensbekundung (expression of interest, EOI) einreichen, in der sie das gesamte Projekt beschreiben. Diese Regel gilt unabhängig davon, ob der SNF oder die NSF Lead Agency ist. Für den Eingabetermin vom 3. April 2023 müssen die Gesuchstellenden diese EOI bis zum 17. Februar einreichen.

Der SNF hat bereits Lead-Agency-Abkommen mit Belgien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Österreich, Polen, Sao Paulo, Schweden, Slowenien, Südafrika, Südtirol und der Tschechischen Republik unterzeichnet.

Wer macht mit?

Das Lead-Agency-Verfahren wird mit folgenden Direktionen und Abteilungen der amerikanischen National Science Foundation lanciert:

  • Direktion für Biologie (BIO)
    - Abteilung für molekulare und zelluläre Wissenschaften (MCB)
  • Direktion für Geologie (GEO)
  • Direktion für Mathematik und Physik (MPS)
    - Astronomie (AST)
    - Abteilung für Mathematik (DMS)
    - Abteilung für Physik (PHY)
  • Direktion für Ingenieurwissenschaften (ENG)
  • Direktion für Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften (SBE)
    - Abteilung für Verhaltens- und Kognitionswissenschaften (BCS)
    - Abteilung für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SES)