Ausschreibung ERA-NET NEURON ELSA JTC 2023

Das Netzwerk NEURON lanciert eine transnationale gemeinsame Ausschreibung (JTC) für Projekte zu ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Neurowissenschaften (ELSA).

Ziel des Network of European Funding for Neuroscience Research (NEURON) ist es, in den Partnerländern und -regionen neurowissenschaftliche Forschung und Förderprogramme über Krankheiten zu koordinieren und zu optimieren.

Aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung der Neurowissenschaften wird in diesem Jahr parallel zum regulären JTC NEURON zum Thema Mechanismen der Resilienz und Verletzlichkeit der psychischen Gesundheit gegenüber Umwelteinflüssen das vierte separate, zusätzliche JTC ELSA zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Neurowissenschaften lanciert.

Mit der Ausschreibung werden multinationale, kollaborative Forschungsprojekte gefördert, die sich mit wichtigen ethischen, philosophischen, rechtlichen und soziokulturellen Aspekten der Neurowissenschaften und den aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich befassen. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse für eine faktenbasierte Debatte in Wissenschaft und Gesellschaft bereitzustellen, die Chancen und Risiken im Zusammenhang mit dem technologischen und methodischen Fortschritt einzuschätzen und die allgemeine Wissensbasis zu erweitern. Dies wird dazu beitragen, dass die Akteure in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft diese Aspekte besser verstehen. Zudem entsteht damit eine fundierte Grundlage zur Erarbeitung eines rechtlichen Rahmens für die Neurowissenschaften und allgemeiner Leitlinien für die praktische Anwendung von Technologien und Methoden.

Die einzelnen Komponenten der Konsortienprojekte sollen sich gegenseitig ergänzen und neue, ehrgeizige Ideen zur Beantwortung von Schlüsselfragen oder zur schrittweisen Veränderung des Verständnisses beinhalten. Die Finanzierung der Zusammenarbeit soll einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Einzelprojekten schaffen.

Alle wissenschaftlichen Disziplinen und Akteure, die für die jeweilige ELSA-Forschungsfrage relevant sind, sollten integriert werden, zum Beispiel Expertinnen und Experten aus den Bereichen Neurowissenschaften, Psychologie, Medizin, Informatik, Ingenieurwesen, Philosophie, Theologie, Recht, Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften oder Gesundheitsökonomie. Je nach Fragestellung kann es auch notwendig sein, die (pharmazeutische) Industrie, Krankenkassen, Patientinnen und Patienten, Angehörige, Patientenvertreter oder andere direkt betroffene Personengruppen einzubeziehen.

Die Projekte sollten über eine reine Analyse oder Beschreibung der vergangenen oder aktuellen Situation hinausgehen. Anhand ihrer Analysen sollen die Gesuchstellenden Zukunftsperspektiven aufzeigen und Vorschläge für eine Nutzung des Fortschritts in den Neurowissenschaften zum Wohl der Gesellschaft entwickeln. Auch ein Konzept für eine wirksame öffentliche Kommunikation der Ergebnisse ist zu erarbeiten und umzusetzen. Eine Kommunikation der Ergebnisse auf internationaler Ebene ist wünschenswert.

Das ERA-NET NEURON strebt ausserdem einen vermehrten Einbezug der Öffentlichkeit und der Patientinnen und Patienten in die Forschung an, damit deren Handlungskompetenz gestärkt wird (Empowerment). Von den Gesuchstellenden wird erwartet, dass sie gegebenenfalls die Öffentlichkeit und/oder Patientinnen und Patienten in ihren Forschungsprozess einbeziehen. Denkbar ist eine solche Mitwirkung bei der Planung oder Durchführung der Forschungsarbeit oder bei der Kommunikation der Ergebnisse.

Für Gesuche, die nicht in erster Linie ethische, rechtliche und/oder gesellschaftliche Aspekte betreffen, können keine Beiträge bewilligt werden.

Weitere Einzelheiten sind auf der offiziellen Website des Programms zu finden, ebenfalls zu beachten sind die spezifischen Anforderungen für Schweizer Gesuchstellende. Eingabetermin für Gesuche ist der 4. Mai 2023 auf mySNF. Gesuche sind zusätzlich beim NEURON ELSA Sekretariat elektronisch einzureichen.