17 Schweizer COST-Projekte verstärken Zusammenarbeit mit Europa

Die Krankheitsanfälligkeit von Steinböcken, Windkräfte auf einer bewachsenen Gebäudefassade sowie kollaborative Wissenschaft für eine nachhaltige Fischerei: Das sind die Themen von drei der vom SNF finanzierten COST-Projekte.

Das COST-Programm unterstützt die europaweite Zusammenarbeit von Forschenden. Dazu bildet es Netzwerke von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus mindestens sieben verschiedenen Ländern. Die Forschungsprojekte werden jeweils national finanziert und COST kommt für Konferenzen, Sitzungen, Workshops, Schulungen und Publikationen auf. (siehe Kasten).

Der SNF hat im Rahmen seiner COST-Ausschreibung 2020 34 Projekte von Schweizer Forschenden beurteilt. 17 dieser Projekte wurden bewilligt, was einer Erfolgsquote von 50% entspricht. Sie erhalten vom SNF je bis zu 320'000 Franken.

"Der internationale Austausch, den COST ermöglicht, ist elementar für Fortschritte in der Wissenschaft. Wenn Forschungsaktivitäten miteinander koordiniert werden, sind grosse Herausforderungen zu meistern", sagt Delphine Marchon, beim SNF verantwortlich für COST. "Es freut uns deshalb sehr, diese Projekte in den nächsten Jahren zu begleiten."

Von Steinböcken bis Windstärke

Die Projekte sind in den unterschiedlichsten Disziplinen beheimatet, von der Mechanobiologie über Städtebau bis zur Modellanalyse von Bioaerosolen. Hier drei Beispiele:

Christine Grossen und Alice Brambilla (Universität Zürich) studieren die Anfälligkeit auf Krankheiten bei Steinböcken. In einem interdisziplinären Projekt erarbeiten sie Instrumente, um die genetische Vielfalt von Steinböcken zu erfassen. Die Resultate sollen auch auf andere Wildtierpopulationen übertragbar sein.

Wie wirken Windkräfte auf bewachsene Gebäudefassaden? Dies will Andreas Luible (Hochschule Luzern) herausfinden. Er will damit die Gestaltung solcher Fassaden unter Berücksichtigung der effektiven Windbelastung optimieren.

In einem partizipativen Forschungsprojekt konzentriert sich Bruno Strasser (Universität Genf) auf die nachhaltige Fischerei im Genfersee. Hobbyfischer sind eingeladen, sich mit ihrem Wissen über Fischpopulationen und ihrer praktischen Erfahrung einzubringen. Dieses Projekt will neue Möglichkeiten zur Förderung kollaborativer Wissenschaft identifizieren.

Die unterstützten Projekte werden innerhalb der nächsten vier Jahre umgesetzt.

Ideen überwinden Ländergrenzen

Über seine Aktionen trägt COST dazu bei, wissenschaftliche, technische und gesellschaftliche Herausforderungen in Europa besser zu bewältigen. Durchschnittlich beteiligen sich pro Aktion Forschende aus 28 Ländern. Sämtliche wissenschaftliche und technische Fachgebiete sind zugelassen.

Auch Forschende aus der Schweiz können sich an COST-Aktionen beteiligen. Der SNF unterstützt ihre Forschungsprojekte mit finanziellen Beiträgen. Diese Möglichkeit besteht ebenfalls für junge Forschende, die sich zu einem frühen Punkt in ihrer Karriere international vernetzen wollen.