Die Grundlagenforschung als Basis für Innovation und gesellschaftliches Wohlergehen

Grundlagenforschung als Basis für die Innovation und das gesellschaftliche Wohlergehen
© CC-BY-NC-ND / Julien Busset

Der SNF fördert mit dem Grossteil seines Budgets die Grundlagenforschung – eine Investition, die sich vielfach auszahlt. Nun zeigt er in einer Serie von Artikeln und Videos den langfristigen Nutzen neuer Erkenntnisse.

Was haben ein Risikomodell der Zurich-Versicherung, ein Roboter der Firma Anybotics und ein neues Antibiotikum von Roche gemeinsam? Alle drei wurden mit Hilfe von Ergebnissen der Grundlagenforschung entwickelt. «Die Grundlagenforschung schafft die Basis für die Innovation und das gesellschaftliche Wohlergehen unseres Landes», betont Torsten Schwede, Präsident des Forschungsrats des SNF. «Deshalb finanzieren wir sie mit gesamthaft rund 800 Millionen Franken pro Jahr, einem Grossteil unseres Budgets.»

Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen

Doch warum überlässt der SNF diese Aufgabe nicht den privaten Unternehmen? «Weil die Grundlagenforschung nicht kommerziell ausgerichtet ist», sagt Torsten Schwede. «Mit ihr lässt sich kurzfristig kein Geld verdienen.»

Denn die vom SNF geförderte Grundlagenforschung will in erster Linie neue Erkenntnisse gewinnen. Warum kann das Sonnenlicht die Eigenschaften von Atomen so verändern, dass sich diese mit anderen Atomen verbinden? Wie genau funktionieren die Zellen, die bei Reaktionen des Immunsystems aktiv werden? Aufgrund welcher Einflussfaktoren bevorzugen Führungspersonen Mitarbeitende, die ihnen ähnlich sind? Solche und viele weitere Fragen suchen die Forschenden zu beantworten.

Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen

Die Antworten bilden einen riesigen Schatz an Wissen, der allen Interessierten zur Verfügung steht. Tausende von Unternehmen in der Schweiz nutzen dieses Wissen. Darunter zahlreiche Start-ups, die überhaupt erst dank der Ergebnisse der Grundlagenforschung entstehen, oft im Umfeld von Universitäten. Die Unternehmen entwickeln Produkte oder Dienstleistungen. Dadurch erhöhen sie die Wertschöpfung, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für Steuereinnahmen.

Anhand von ausgewählten Unternehmen wie Zurich, Anybotics und Roche wird der SNF in den kommenden Monaten diese Zusammenhänge zeigen. Auf seinen Kommunikationskanälen publiziert er dazu eine Serie von Artikeln und Videos (siehe Kasten).

Herausforderungen für die Gesellschaft meistern

Die Grundlagenforschung ermöglicht es der Gesellschaft ausserdem, zentrale Herausforderungen anzugehen und zu meistern. So hat der SNF von 2011 bis 2024 über 1300 Projekte gefördert, die einen Bezug zur Künstlichen Intelligenz (KI) aufweisen.

Oder das Beispiel der Impfungen. Die Wissenschaft erforschte während Jahrzehnten, wie die sogenannte Boten-mRNA funktioniert. Allein der SNF unterstützte seit 1982 fast 700 Projekte. Nur dank Ergebnissen aus der langfristigen Grundlagenforschung war es möglich, 2020 rasch Impfstoffe gegen Covid-19 herzustellen. Mit der mRNA-Technologie werden auch Impfungen gegen andere Erreger und gegen Krebs entwickelt.

Hochqualifizierte Fachkräfte

Ein weiterer Nutzen: Im Rahmen der vom SNF geförderten Forschung arbeiten an Hochschulen und anderen Institutionen rund 20'000 Personen, vor allem Nachwuchsforschende. Viele von ihnen wechseln später als hochqualifizierte Fachkräfte in die Wirtschaft. Sie tragen wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit und zur Standortattraktivität der Schweiz bei.

Neue Erkenntnisse, grosse Wertschöpfung, gesellschaftliches Wohlergehen, hochqualifizierte Fachkräfte – für Torsten Schwede ist das Fazit eindeutig: «Im Auftrag des Bundes fördert der SNF die besten Projekte in der Grundlagenforschung; das ist eine Aufgabe, die Private nicht übernehmen könnten. Diese Investition zahlt sich für die Schweiz vielfach aus.»

Erfolgreiche Unternehmen im Fokus

Unter dem Motto «Grundlagenforschung heute – Innovation morgen. Der SNF fördert die Zukunft» berichtet der SNF in den kommenden Monaten über eine Reihe von Unternehmen, deren Innovationskraft auch auf Ergebnissen der Grundlagenforschung basiert. «Damit richten wir den Fokus noch stärker auf die Verbindung von Forschungserkenntnissen und wirtschaftlichem Erfolg», sagt Christophe Giovannini, Leiter Kommunikation des SNF. «Diese Verbindung ist ja meistens nicht auf den ersten Blick erkennbar.»