Internationale Vernetzung: 19 COST-Projekte in der Schweiz

Die Integration von Flüchtlingen, Resistenz von Kulturpflanzen gegen klimatische Veränderungen, ätherische Öle als Ersatz für Pestizide: Mit diesen Themen befassen sich drei der neuen COST-Projekte.

​Das COST-Programm steht allen Disziplinen offen. Es schafft eine Plattform für europäische Forschende, die gemeinsam Ideen und Initiativen im Rahmen einer COST-Aktion entwickeln wollen. COST-Aktionen finanzieren nicht die Forschungsarbeiten selbst, sondern die Vernetzung durch Tagungen, wissenschaftlichen Austausch mit beschränkter Dauer, Fortbildung und Verbreitungsmassnahmen. Durchschnittlich bringt eine COST-Aktion Forschende aus 28 Ländern zusammen.

Erfolgsquote von 38%

Auch in der Schweiz tätige Forschende können sich an COST-Aktionen beteiligen. Der SNF unterstützt ihre Projekte finanziell. Die Beiträge sind speziell für junge Forschende gedacht, die sich schon zu einem frühen Zeitpunkt in ihrer Karriere international vernetzen wollen.

Im Rahmen der COST-Ausschreibung 2019 hat der SNF 50 Projekte von Schweizer Forschenden beurteilt. Der Nationale Forschungsrat hat nun 19 der Förderanträge genehmigt, mit einem Gesamtbetrag von 5 Millionen Franken. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 38%.

Breites thematisches Spektrum

Die unterstützten Projekte werden innerhalb der nächsten vier Jahre umgesetzt. Sie stammen aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen, von der Weltraumforschung über die Migrationsforschung bis zur Klimatologie. Dazu drei Beispiele: Matthias Drilling und Jörg Dittmann (Fachhochschule Ostschweiz) wollen wissen, wie die soziale Integration von Flüchtlingen aus Eritrea und Äthiopien durch ihre Nachbarschaft begünstigt wird. Basierend auf ihren Resultaten werden die Forscher sozialpolitische Empfehlungen formulieren. Ora Hazak (Universität Freiburg) sucht nach Kulturpflanzen, die mit dem Stress der klimatischen Veränderungen umgehen können. Und Markus Rienth (Fachhochschule Westschweiz) analysiert, ob ätherische Öle ein nachhaltiger Ersatz für Pestizide in Rebbergen sein könnten.

"COST ist unter den Forschenden vermutlich zu wenig bekannt. Es handelt sich um ein klassisches "bottom-up"-Förderungsinstrument, das allen Disziplinen offensteht", erklärt Professor Christoph Heinrich, Präsident des COST-Evaluationsgremiums des SNF. "Unsere Beiträge ermöglichen die Anstellung von Doktorierenden oder Postdoktorierenden, um im Projekt eine Frage mit internationaler Relevanz zu bearbeiten."