Postdoc.Mobility: 184 Förderstipendien bewilligt
Der SNF unterstützt 184 Postdoktorierende bei ihren Forschungsvorhaben im Ausland oder bei ihrer Rückkehr in die Schweiz. Insgesamt werden 21,8 Millionen Franken vergeben.
Wie können klimabedingte Risiken besser eingeschätzt werden? Simona Meiler wird dieser Frage nachgehen und an der Columbia University in den USA ein Entscheidungsmodell für die Abschätzung von Wetter- und Klimarisiken entwickeln. Ihr innovativer Ansatz kombiniert die Risikobewertung für tropische Wirbelstürme mit der Quantifizierung von Unsicherheiten. Das daraus entstehende Modell soll als robuste Grundlage für zukunftsweisende Entscheidungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft dienen.
Sie ist eine von 184 Postdoktorierenden, deren Forschung im Ausland oder bei der Rückkehr in die Schweiz der SNF mit Förderstipendien in der Höhe von insgesamt 21,8 Millionen Franken unterstützt.
Im Rahmen der Ausschreibung vom August 2023 wurden 370 Gesuche für ein Postdoc.Mobility-Stipendium evaluiert. Rund die Hälfte dieser Gesuche werden gefördert. 40% der Beiträge unterstützen Frauen bei der Durchführung ihrer Forschungsprojekte. Mit diesen Stipendien finanzieren die Postdoktorierenden einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten. Sie erhalten ausserdem einen pauschalen Betrag an die Reisespesen sowie allenfalls an Forschungs- und Kongresskosten.
Weitere Beispiele geförderter Projekte
Maria Christina Mallet will in ihrer Studie an der Laval-Universität in Kanada innovative Methoden für die zeitnahe Untersuchung von Atemwegsinfektionen in der Notfallaufnahme entwickeln. Dafür sollen klinische Informationen und molekulardiagnostische Ergebnisse von Schnelltests kombiniert werden. Solche neuen Prognoseinstrumente könnten bei einer hohen Zahl von Patientinnen und Patienten mit akuten Atemwegsinfektionen die Triage zuverlässig unterstützen. Erwachsene mit Atemwegsinfektionen, die ein geringes Komplikationsrisiko aufweisen, könnten so bereits nach kurzer Zeit aus dem Notfall entlassen werden.
Die Sprach- und Literaturwissenschaftlerin Federica Fusaroli wird sich in Paris dem Studium okzitanischer Texte aus dem frühen 14. Jahrhundert widmen. Sie erforscht die Geschichte der spirituellen Handschriften und die Verbreitung von Texten der religiösen Laien- und Armutsbewegung im Süden Frankreichs. Die Studie soll Erkenntnisse zu den kulturellen und ideologischen Hintergründen liefern, weshalb das geistige Erbe der okzitanischen Sprache gerade in den franziskanischen Gebieten Mittelitaliens bewahrt worden ist. Damit leistet die Forschung von Federica Fusaroli einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen romanischen Literatur.