Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS): der SNF lanciert neue Ausschreibung

Nationale Forschungsschwerpunkte (NFS)

Strategische Themen langfristig erforschen: Der SNF schreibt im Auftrag des Bundes eine neue Serie Nationaler Forschungsschwerpunkte (NFS) aus. Diese neue Ausschreibung ist thematisch offen und richtet sich an alle Disziplinen.

Fünf erfolgreiche Serien Nationaler Forschungsschwerpunkte wurden seit 2001 gestartet – 2026 kommt eine sechste dazu. Mit den vom Bund ausgewählten NFS fördert der Schweizerische Nationalfonds (SNF) langfristige Forschungsprojekte zu Themen von strategischer Bedeutung für die Schweiz. Die teilnehmenden Forschenden arbeiten in interdisziplinären und universitätsübergreifenden Netzwerken. Durch die Zusammenarbeit über einen langen Zeitraum und verschiedene Massnahmen, wie beispielsweise neue Ausbildungsprogramme, tragen die NFS zur Stärkung des geförderten Forschungsgebiets bei und zur dauerhaften Etablierung von Forschungsschwerpunkten in der Schweizer Hochschullandschaft. Neben dem Bundesbeitrag werden die NFS zusätzlich durch Eigenmittel der Hochschulen und durch Drittmittel finanziert.

Die Aufgaben von SNF und Bundesbehörden

Das NFS-Auswahlverfahren ist mehrstufig und basiert auf gesetzlich festgeschriebenen Zielen und Kriterien. In einem ersten Schritt beurteilt der SNF zunächst die eingereichten Skizzen und anschliessend die Gesuche nach wissenschaftlichen, strukturellen und organisatorischen Kriterien. Basierend auf dieser Evaluation, wird der SNF dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) im Herbst 2025 seine Auswahl exzellenter NFS-Gesuche zur Durchführung empfehlen.

Das SBFI ist für den zweiten Schritt im Auswahlverfahren verantwortlich, die forschungs- und hochschulpolitische Beurteilung und Priorisierung der vom SNF empfohlenen Gesuche. Es bereitet den Entscheid für das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) vor. Letzteres fällt den abschliessenden Finanzierungsentscheid voraussichtlich Anfang 2026. In der Schlussauswahl wird der Bund die empfohlenen NFS-Gesuche anhand seiner forschungspolitischen Prioritäten beurteilen.

Das WBF wird voraussichtlich 6 bis 9 NFS bewilligen. Der Beginn der Forschungsarbeiten ist für das erste Halbjahr 2026 vorgesehen. Die genauen Modalitäten zum Verfahren sind in der 6. NFS-Ausschreibung festgehalten.

Transparenteres Auswahlverfahren

Gemeinsam mit dem Bund hat der SNF den Rahmen für die NFS-Ausschreibung angepasst und das Auswahlverfahren weiterentwickelt. Dabei werden auch Empfehlungen aus Evaluationsstudien über frühere NFS-Auswahlrunden berücksichtigt. Gesuche für kleinere Forschungsschwerpunkte – hinsichtlich des Umfangs der Konsortien und/oder des Budgets – sowie für solche mit einer kürzeren Laufzeit werden explizit begrüsst. Die NFS fördern eine vorbildliche Geschlechterverteilung auf allen Ebenen innerhalb ihrer Konsortien und insbesondere bei wissenschaftlichen Leitungspositionen. Es besteht zudem weiteres Potenzial darin, in den NFS eine breitere Beteiligung von Forschenden aus allen Hochschultypen zu fördern.

Die Anpassungen am Auswahlverfahren sollen insbesondere die Transparenz stärken:

  • Beteiligte Gesuchstellende und Hochschulen werden über die eingegangenen Absichtserklärungen und Gesuche (full proposals) informiert.
  • Die Zusammensetzung der Panels wird vier Wochen vor der Evaluationssitzung der Skizzen und der Gesuche bekanntgegeben.
  • Der SNF erweitert die Selbstdeklaration für alle am Evaluationsprozess beteiligten Personen, um mögliche Interessenkonflikte in den beiden Begutachtungsstufen (Skizze und Gesuch) so früh wie möglich identifizieren und ausschliessen zu können. Weiter werden in der Ausschreibung die im NFS-Auswahlverfahren geltenden Befangenheitsregeln präzisiert.
  • Bei der Rekrutierung der internationalen Gutachtenden wird die Rolle der Gesuchstellenden optimiert. Sie erhalten im Rahmen der Absichtserklärung die Möglichkeit, die benötigte Expertise für die Begutachtung ihres NFS-Gesuchs zu definieren. Ausserdem wird der SNF die NFS-Gesuche von noch mehr Gutachtenden beurteilen lassen, um die Evaluation fachlich breiter abzustützen.
  • Das SBFI erwartet vom SNF eine Auswahl von exzellenten NFS ohne Ranking.

Im Rahmen der neuen Ausschreibung wird der SNF Online-Informationsveranstaltungen sowohl für Forschende als auch für Vertreter:innen der Hochschulen und Forschungsinstitutionen anbieten.