Datenmanagement-Plan erst für das bewilligte Projekt nötig

Wer beim SNF ein Gesuch um Finanzierung einreicht, musste bisher gleichzeitig einen Datenmanagement-Plan ausfüllen. Dies ist für alle Ausschreibungen, die nach dem 17. April 2023 starten, nicht mehr der Fall.

Forschungsdaten sollen offen und für alle zugänglich sein – für die Wissenschaft wie für die Gesellschaft. Der SNF unterstützt diesen Grundsatz. Seit Oktober 2017 ist die Einreichung eines langfristigen Datenmanagement-Plans (DMP) in den meisten Förderinstrumenten obligatorisch. Damit planen die Forschenden den Lebenszyklus der Daten ihres Projekts. Sie legen dar, wie sie die Daten erheben, dokumentieren, veröffentlichen und archivieren. Dies können zum Beispiel die Ergebnisse von Messungen im Labor sein.

Bisher musste der DMP bereits mit dem Gesuch um Finanzierung beim SNF eingereicht werden. Die Geschäftsstelle prüfte ihn auf Plausibilität und Übereinstimmung mit den Vorgaben. Er wurde aber nicht wissenschaftlich evaluiert und nicht durch externe Gutachtende beurteilt.

Einreichung später im Prozess

Nun ändert der SNF den Prozess, abgestimmt auf die Einführung des SNF-Portals, der neuen Online-Plattform für die Forschungsförderung. Künftig müssen die Forschenden mit dem Gesuch keinen DMP mehr einreichen. «Mit dem Gesuch verlangen wir konsequent nur Angaben, die für die Evaluation nötig sind. Der Datenmanagement-Plan wird nicht wissenschaftlich evaluiert, darum kann er später eingereicht werden», erklärt Thomas Werder, Mitglied der Geschäftsleitung. Erst dann, wenn ihr Projekt für die Förderung ausgewählt ist, müssen die Forschenden den DMP ausfüllen. Dies reduziert ihren Aufwand für die Erstellung des Gesuchs. Einzig die Kosten für den Zugang zu Forschungsdaten beantragen sie nach wie vor bei der Gesuchseinreichung.

Die Änderung gilt für alle Ausschreibungen, die nach dem 17. April 2023 starten, sowie für die bereits laufende Ausschreibung des Förderinstruments Spark.

Integraler Bestandteil der Projekte

«Natürlich müssen sich die Forschenden weiterhin schon bei der Planung des Projekts und bei der Erstellung des Gesuchs das Datenmanagement überlegen. Dieses bleibt ein integraler Bestandteil aller SNF-Projekte und gehört zur guten Praxis. Es ist auch denkbar, dass Aspekte davon künftig evaluiert werden», betont Thomas Werder. Die strategischen Ziele ändern sich nicht: Forschungsdaten müssen für Wissenschaftler:innen sowie für die breite Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden.