SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2024: 72 Projekte bewilligt
Der SNF hat im Rahmen der Übergangsmassnahme «SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2024» Zusprachen im Umfang von insgesamt 17,8 Millionen Franken gewährt.
Von den 738 Gesuchen, die der SNF im Rahmen der SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships 2024 begutachtet hat, wird er 72 Gesuche mit insgesamt 17,8 Millionen Franken unterstützen.
Die Erfolgsquote lag in diesem Jahr bei 9,8%. Dieser tiefe Wert ist mit der grossen Anzahl von Gesuchen, die der SNF für diese Ausschreibung erhalten hat, und mit dem zur Verfügung stehenden Budget zu erklären.
In jedem Forschungsbereich evaluierten mehrheitlich internationale Expertinnen und Experten die eingereichten Projekte. Im Bereich Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften werden 30 Projekte unterstützt. In den Lebenswissenschaften wurden 25 Projekte ausgewählt. Und in den Geistes- und Sozialwissenschaften, aus denen weniger Gesuche stammten, erhalten 17 Projekte einen Beitrag.
57 % der Mittel gehen an Forschende von Universitäten. 39 % der Zusprachen betreffen den ETH-Bereich und 4 % andere Institutionen.
Letzte Ausschreibung
Weil die Schweiz bei Horizon Europe als nicht-assoziiertes Drittland gilt, hatte der Bund den SNF beauftragt, diese Ausschreibung im Rahmen der Übergangsmassnahmen zu lancieren. Sie richtete sich an Nachwuchsforschende, die sich für ein Postdoc-Stipendium der Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA PF) bewerben und während 12 bis 24 Monaten in einer nicht-kommerziellen Forschungseinrichtung in der Schweiz tätig sein wollten.
Seit Anfang 2025 sind Forschende, die einen Forschungsaufenthalt in der Schweiz absolvieren möchten, bei den Marie-Skłodowska-Curie-Stipendien teilnahmeberechtigt. Der SNF wird daher keine weitere Ausschreibung für SNSF Swiss Postdoctoral Fellowships durchführen.
Beispiele für unterstützte Projekte
Geistes- und Sozialwissenschaften
Ein Schlaganfall kann je nach Person sehr unterschiedliche sprachliche Einschränkungen nach sich ziehen, und auch der Genesungsprozess verläuft individuell. Deshalb ist es schwierig zu bestimmen, welche Defizite die Betroffenen haben und welche Fähigkeiten noch erhalten sind. Ganz besonders gilt dies für Menschen mit einer schweren Sprachstörung (Aphasie). Mit ihrem Projekt möchte die Forscherin Laura Giglio (Universität Genf) die Gehirnaktivitäten Betroffener mittels Elektroenzephalographie entschlüsseln. Die Studie soll Aufschluss darüber geben, welche sprachlichen Fähigkeiten unabhängig vom Sprechvermögen beeinträchtigt sind, und eine gezielte, individuelle Behandlung ermöglichen.
Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwesen
Der Forscher Francis Meloche (ETHZ) möchte untersuchen, wie sich Risse in Schneeschichten ausbreiten und wie sie gestoppt werden – ein Schlüssel für das Verständnis von Schneebrettlawinen. Mit realistischen 3D-Simulationen und Feldversuchen möchte er erforschen, wie Schneeheterogenität, Geländeformen und Hindernisse wie Bäume oder Schutzbauten die Ausbreitung von Rissen begrenzen können. Ziel ist es, die Gefahrenkartierung zu verbessern und naturnahe, kostengünstige Schutzmassnahmen zu entwickeln.
Lebenswissenschaften
Bei den meisten Menschen, die eine Rückenmarkverletzung erleiden, ist die Halswirbelsäule betroffen, was zu einer Tetraplegie führt. Die Wiederherstellung der Funktion ihrer oberen Extremitäten ist für die Betroffenen zentral. Die Gruppe im Labor der EPFL, in dem die Forscherin Jan Elaine Soriano arbeiten wird, hat sich bereits mit einer gezielten Zellreparaturstrategie befasst, dank der Betroffene nach einer vollständigen Rückenmarkdurchtrennung wieder gehen lernen. Die Forscherin möchte mit derselben Methode die Funktion der Hand nach einer Verletzung der Halswirbelsäule wiederherstellen.