Verbesserungen in der Gleichstellung bleiben notwendig

Nach acht erfolgreichen Jahren startete die Gleichstellungskommission im Juni in ihre dritte Amtsperiode. Vier neue Mitglieder vervollständigen das international besetzte Gremium, welches Forschungsrat und Geschäftsstelle berät.

Vielfalt und Chancengleichheit sind wesentliche Qualitätskriterien für den Forschungsstandort Schweiz. Aus diesem Grund hat sich der SNF der Gleichstellung verpflichtet. Seit inzwischen acht Jahren berät die Gleichstellungskommission den Nationalen Forschungsrat und die Geschäftsstelle. Als unabhängiges und international besetztes Gremium nimmt sie Stellung zu genderrelevanten Themen und Entscheiden in der SNF-Forschungsförderung und unterbreitet Vorschläge oder Empfehlungen.

«Um die Qualität der Forschung in der Schweiz hoch zu halten, sind Verbesserungen in der Gleichstellung dringend notwendig», sagt Kommissionspräsidentin Michèle Amacker. Handlungsbedarf sieht sie beispielsweise im Bereich der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz. Diese könne insbesondere Karrierechancen von Frauen behindern. Zudem sei es wichtig, bestehende Strukturen so zu verändern, dass auch Menschen, welche sich um Kinder oder andere abhängige Personen kümmern, in der Forschung und der Akademie bleiben können, so Amacker. «Wir müssen anerkennen, dass Carearbeit zu unsrem Leben dazugehört.»

Vier neue Mitglieder

Mit Michèle Amacker als Präsidentin startete die siebenköpfige Kommission am 1. Juni in ihre dritte Vierjahresperiode. Die Professorin für Geschlechterforschung an der Universität Bern hatte das Präsidium Anfang 2021 übernommen. Frisch dazugestossen sind in diesem Jahr Sébastien Chauvin, Yvonne Benschop und Stephen Curry. Sie folgen auf Anna Wahl, Nicky Le Feuvre und Gary Loke. Im Oktober wird Jasmine Lorenzini die Kommission vervollständigen. Als Nachfolgerin von Simona Isler übernimmt sie die Position der Gleichstellungsbeauftragten innerhalb der Geschäftsstelle des SNF.

Acht erfolgreiche Jahre

Die Gleichstellungskommission blickt auf acht erfolgreiche Jahre zurück: Die Einführung von SNF Care sorgte zum Beispiel dafür, dass Panelmitglieder und andere Gäste des SNF für Betreuungskosten entschädigt werden. 2020 verordnete sich der SNF zudem eine Geschlechterquote für all seine Evaluationsgremien. Diese besagt, dass Frauen und Männer in Zukunft zu jeweils mindestens 40 Prozent vertreten sein müssen.

Ebenfalls ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Geschlechtergleichheit an Schweizer Hochschulen markierte die Einführung von PRIMA im Jahr 2017. Das Instrument unterstützte hervorragende Forscherinnen auf dem Weg zur Professur. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen sämtlicher Förderinstrumente konnte PRIMA inzwischen abgelöst werden. Die damit verbundenen Massnahmen zur Frauenförderung werden direkt in die Instrumente auf der höchsten Stufe der Karriereförderung integriert – eine konsequente Fortsetzung der Bemühungen des SNF für mehr Geschlechtergerechtigkeit.

Alle Mitglieder im Überblick:

  • Amacker Michèle – Prof. Dr. (Präsidentin)
    Universität Bern
  • Benschop Yvonne – Prof. Dr.
    Universität Radboud, NL
  • Chauvin Sébastien – Prof. Dr.
    Université de Lausanne
  • Cottier Michelle – Prof. Dr.
    Universität Genf
  • Curry Stephen – Prof. Dr.
    Imperial College, London, UK
  • Müller Ruth – Prof. Dr.
    Technische Universität München

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  • Gleichstellung in der Forschungsförderung