Europäische multilaterale Initiativen – auch für Forschende in der Schweiz
Der SNF beteiligt sich an Europäischen Partnerschaften und anderen multilateralen Initiativen. Sie fördern Aktivitäten von Konsortien in Forschung und Innovation innerhalb von Europa und darüber hinaus.
Die Schweiz liegt mitten in Europa. Viele Forschungsthemen, die hierzulande relevant sind, beschäftigen ebenfalls unsere Nachbarländer. Diese geografische und inhaltliche Nähe drückt sich in intensiven Forschungspartnerschaften aus. In 60 Prozent der vom SNF geförderten Projekte berichten Forschende, dass sie mit Kolleginnen und Kollegen in Europa zusammenarbeiten. Die Integration in solche Netzwerke ist für den Erfolg des Schweizer Wissenschaftsstandorts von grosser Bedeutung.
Transnationale Projekte
Eine Möglichkeit dazu ist die Zusammenarbeit in den Europäischen Partnerschaften oder anderen multilateralen Initiativen. Hierbei schliessen sich Forschungsförderer zusammen und lancieren gemeinsam Ausschreibungen für transnationale Projekte. Die finanzierten Projekte erhalten die Gelder direkt von den teilnehmenden Organisationen in ihrem Land. Der SNF ermöglicht diesen Weg für internationale Zusammenarbeit und unterstützt Forschende darin, das für sie passende Angebot zu finden.
Laufende multilaterale Initiativen
Der SNF ist an mehreren Initiativen beteiligt, darunter solchen, die bereits vor dem europäischen Rahmenprogramm Horizon Europe lanciert wurden und weiterhin Ausschreibungen organisieren. Forschende in der Schweiz sind vollumfänglich teilnahmeberechtigt. Informationen zu diesen bestehenden Initiativen befinden sich auf der Website des SNF (siehe Link unten).
Neue Europäische Partnerschaften
Mit dem Start von Horizon Europe wurden die verschiedenen Arten von multilateralen Initiativen unter einem einheitlichen Dach zusammengefasst: den Europäischen Partnerschaften. Einige bestehende Initiativen laufen in ihrer bisherigen Form weiter bis zu ihrem Abschluss (wie die oben erwähnten multilateralen Initiativen), einige wurden in einer Partnerschaft zusammen- und weitergeführt. Es wurden aber auch thematisch neue Partnerschaften lanciert. Der SNF hat diese analysiert und untersucht, wo eine Teilnahme die grösste Wirkung für die jeweilige Schweizer Forschungsgemeinschaft erzielt. Darauf basierend hat er eine Auswahl getroffen, an welchen er sich beteiligt:
- Biodiversa+: Biodiversität
- Clean Energy Transition Partnership (mit Bundesamt für Energie)
- Driving Urban Transitions (mit Innosuisse, Bundesamt für Energie, Bundesamt für Raumentwicklung, Bundesamt für Zivilluftfahrt)
- Water4All: langfristig eine sichere Wasserversorgung für alle
- Transforming Health and Care Systems (mit Innosuisse und Bundesamt für Gesundheit, ab 2023 geplant)
- One Health / AMR, Nachfolge des JPI AMR (ab 2024 geplant)
- Seltene Krankheiten, Nachfolge vom EJP Rare Diseases (ab 2024 geplant)
Über die Ausschreibungen, die in diesen Initiativen lanciert werden, informiert der SNF laufend via seine üblichen Kommunikationskanäle.
Teilnahme unabhängig von der Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe
Horizon Europe bietet eine einzigartige Plattform für Zusammenarbeit in Europa. Es ist das grösste internationale Programm für Forschung und Innovation. Gemeinsam gehen Forschende hier Vorhaben an, die separat in einzelnen Ländern so nicht realisierbar wären. Zurzeit ist die Schweiz bei Horizon Europe nicht-assoziierter Drittstaat. Sie kann dennoch an den Europäischen Partnerschaften teilnehmen. Zum Beispiel ist die Koordination eines Projektes möglich und die Projektpartner aus der Schweiz werden der für ein Projekt nötigen Zahl von Ländern zugerechnet. Der SNF will Forschende optimal darin unterstützen, vernetzt zu bleiben, und nimmt daher an ausgewählten kofinanzierten Europäischen Partnerschaften teil.