Sinergia: 44 Millionen Franken für interdisziplinäre Forschung

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Integration von Flüchtlingen, mikrobiologische Risikoabschätzung und bessere Erkundung und Erschliessung von Erdwärme: Der SNF fördert 17 neue Projekte seines Programms Sinergia.

62 Gesuche um Sinergia-Unterstützung haben Forschende im Dezember 2021 eingereicht. Die 17 besten Projekte werden nun finanziert, was einer Erfolgsquote von 27 Prozent entspricht. Daran beteiligt sind 57 Forschende aus 48 verschiedenen Disziplinen. Insgesamt erhalten die Projekte 43,8 Millionen Franken, im Schnitt 2,5 Millionen.

Integration von Flüchtlingen

Trotz des dringenden Bedarfs an psychologischer Betreuung erhalten Flüchtlinge und Asylbewerberinnen und -bewerber auch in der Schweiz oft keine angemessene Behandlung. Damit befasst sich das Sinergia-Projekt von Forschenden des Universitätsspitals Zürich, der ETH Zürich und der australischen Universität New South Wales. Sie wollen zu einem besseren Verständnis der psychischen Probleme und Integrationshindernisse solcher Personen beitragen. Zudem zeigen sie auf, mit welchen kosteneffizienten Massnahmen sich diese Herausforderungen bewältigen lassen. In ihrem Projekt nutzen sie Methoden der Psychologie, Politikanalyse, Wirtschaftswissenschaften und Informationstechnologien.

Mikrobiologische Risikoabschätzung

Lebensmittelsicherheit, experimentelle Mikrobiologie, Mathematik und Volkswirtschaftslehre kombiniert ein Projekt von vier Forschenden der Universität Zürich, der ETH Zürich, der Fachhochschule Südschweiz und der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Um nachhaltige und widerstandsfähige Lebensmittelsysteme zu fördern, entwickeln sie innovative Konzepte für die Lebensmittelsicherheit. Dafür wenden sie Methoden zur dynamischen Risikobewertung, die aus der Finanzmathematik stammen, auf die mikrobiologische Risikoabschätzung an – mit Hilfe künstlicher Intelligenz.

Bessere Erkundung und Erschliessung von Erdwärme

Ein weiteres Projekt entwickelt genauere und kostengünstigere Methoden, mit welchen die unterirdische Geschwindigkeitsstruktur der oberen Erdkruste erfasst werden kann. So lassen sich verschiedene geologische Prozesse besser verstehen und dadurch Erdwärme wirksamer nutzen. Durchgeführt wird das Projekt von drei Forschenden der Universität Genf, der Fachhochschule Westschweiz und des Italienischen Nationalen Forschungsrats (CNR) in Florenz. Sie verwenden dafür Methoden aus Geologie, Geophysik und Informatik.

Mit Sinergia fördert der SNF gemeinsame Projekte von zwei bis vier Forschenden, die interdisziplinär und mit Aussicht auf bahnbrechende Erkenntnisse arbeiten.