38 Millionen Franken für interdisziplinäre Forschung

Keyvisual Sinergia

Entwöhnung bei Säugetieren, Vorhersage und Behandlung von Selbstmordneigungen oder kostengünstige saubere Energie: Der SNF fördert weitere 15 Projekte des Programms Sinergia.

66 Gesuche um Sinergia-Unterstützung haben Forschende im Juni 2021 eingereicht. Die 15 besten Projekte werden nun finanziert, was einer Erfolgsquote von 23 Prozent entspricht. Daran beteiligt sind 55 Forschende aus einer Vielzahl von Disziplinen. Insgesamt erhalten die Projekte 38,4 Millionen Franken, im Schnitt 2,6 Millionen.

Mikrobiotische Veränderungen

Eines der Projekte will anhand von gnotobiotischen Mausmodellen, die keimfrei sind oder nur bekannte Mikroorganismen enthalten, Erkenntnisse über die Veränderungen gewinnen, die während der Entwöhnung im Darmmikrobiom von Säugetieren ablaufen. Solche Veränderungen wirken sich dauerhaft auf die Gesundheit des Organismus im Erwachsenenalter aus. Vier Forscher des Inselspitals Bern und der ETH Zürich arbeiten bei diesem Projekt zusammen. Sie kommen aus den Disziplinen Molekularbiologie, Gnotobiologie, Bioengineering und Bioinformatik.

Smartphone-basierte Vorhersage und Behandlung von Suizidalität

Psychologie, Linguistik, Psychiatrie und Maschinelles Lernen kombiniert ein Projekt von vier Forschenden der Universität Zürich, der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und der Columbia-Universität in New York. Sie wollen die Entwicklung suizidaler Gedanken sowie suizidalen Verhaltens vorhersagen, unter Berücksichtigung der wichtigsten sprachlichen, psychologischen, klinischen und neurobiologischen Merkmale. Darauf aufbauend sollen Behandlungsmodule geschaffen werden, die auf der Verwendung von Smartphones basieren.

Wirkungsgrad verbessern

Ein weiteres Projekt entwickelt neue Technologien für biologische Fotovoltaik mit einem verbesserten Wirkungsgrad. Durchgeführt wird es von einer Forscherin und zwei Forschern der EPF Lausanne, der Fachhochschule Westschweiz und des Italienischen Nationalen Forschungsrats (CNR) in Bari. Sie nutzen dafür Methoden aus Organischer Chemie, Materialwissenschaften, Elektrochemie und Molekularbiologie.

Mit Sinergia fördert der SNF gemeinsame Projekte von zwei bis vier Forschenden, die interdisziplinär und mit Aussicht auf bahnbrechende Erkenntnisse arbeiten. Seit 2016 haben 196 Projekte Unterstützung erhalten.