Europäische Zusammenarbeit: 22 COST-Projekte gefördert

Keyvisual COST

Plusenergie-Quartiere, die Ökosystem-Dienstleistungen der Wälder oder posttraumatische Belastungsstörungen nach der Geburt: Mit diesen Themen beschäftigen sich drei der neuen COST-Projekte, die vom SNF finanziert werden.

Das COST-Programm fördert die europaweite Vernetzung der Forschung. In sogenannten COST-Aktionen können Forschende aus mindestens sieben Ländern zusammenarbeiten. Finanziert werden internationale Konferenzen, Sitzungen, Workshops, Schulungen und Publikationen. Parallel dazu lanciert der SNF nationale Ausschreibungen für Forschungsprojekte, die im Zusammenhang mit einer laufenden COST-Aktion durchgeführt werden.

Bis zu 320'000 Franken

Im Rahmen seiner COST-Ausschreibung 2021 hat der SNF 52 Projekte von Schweizer Forschenden evaluiert. Davon wurden 22 bewilligt, was einer Erfolgsquote von 42 Prozent entspricht. Sie erhalten bis zu 320'000 Franken.

Vielfältige Themen

Die unterstützten Projekte werden in den nächsten vier Jahren realisiert. Sie sind in den verschiedensten Disziplinen beheimatet, in der Betriebswirtschaft ebenso wie in der Psychologie und den Umweltnaturwissenschaften. Hier drei Beispiele:

Ricardo J. Da Silva Lima (HES-SO), Silvia Ulli-Beer (ZHAW) und Martin K. Patel (Universität Genf) erforschen Plusenergie-Quartiere. Sind sie ein geeignetes Instrument, um die Schweizer Energiewende umzusetzen? Mithilfe eines partizipativen und interdisziplinären Ansatzes untersuchen die Forschenden die Auswirkungen solcher Quartiere und die nächsten Schritte, um sie weiterzuentwickeln.

Olalla Díaz Yáñez und Harald Bugmann (ETH Zürich) beschäftigen sich mit den Dienstleistungen, die Wälder für die Gesellschaft erbringen. Ihr Projekt analysiert die dynamischen Modelle von Waldlandschaften und deren wenig erforschte Unsicherheiten. Die Ergebnisse werden dazu beitragen, die Modelle zu verbessern, damit diese mit grösserer Zuverlässigkeit Entscheidungen des Landschaftsmanagements unterstützen.

Antje Horsch (CHUV Lausanne) und Ulrike Rimmele (Universität Genf) konzentrieren sich auf posttraumatische Störungen nach Geburten. Diese können die Mutter-Kind-Beziehung belasten und sich negativ auf die Säuglinge auswirken, was hohe Gesundheitskosten verursacht. Die Forscherinnen testen neue Behandlungen solcher Störungen.

Ideen überwinden Landesgrenzen

Mit seinen Aktionen trägt COST zur besseren Bewältigung von wissenschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Europa bei. Durchschnittlich arbeiten pro Aktion Forschende aus 28 Ländern zusammen. Alle wissenschaftlichen und technischen Fachgebiete können sich beteiligen. Eine neue Ausschreibung für COST-Aktionen ist bis zum 20. Oktober 2022 offen.

Durch die Teilnahme können sich meist junge Forschende mit Wohnsitz in der Schweiz international vernetzen. Der SNF unterstützt ihre Forschungsprojekte mit finanziellen Beiträgen.