Spark 2025: 112 unkonventionelle Projekte bewilligt

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Im Rahmen der dritten regulären Spark-Ausschreibung hat der SNF 836 innovative und unkonventionelle Projekte geprüft. Nun fördert er 112 mit insgesamt 11 Millionen Franken.

«Das Förderinstrument Spark ermutigt Forschende, neuartige Projekte einzureichen, die auf unkonventionellen Ideen und Methoden beruhen», sagt Vanja Michel, Verantwortlicher für das Spark-Förderprogramm. «Im Gegensatz zu anderen Instrumenten werden mit Spark auch risikoreiche Projekte finanziert.» Das Evaluationsverfahren stellt sicher, dass sich die Gutachtenden bei ihren Entscheiden ausschliesslich auf wissenschaftliche Kriterien stützen.

Der SNF prüfte 836 Spark-Gesuche, für die insgesamt 80 Millionen Franken beantragt wurden. Insgesamt stammten 183 Gesuche (22%) aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, 279 (33%) aus dem Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und 374 (45%) aus den Lebenswissenschaften.

11 Millionen Franken für 112 Projekte

Mit einem Budget von knapp 11 Millionen Franken finanziert der SNF nun 112 Projekte, was einer Erfolgsquote von 13,4 % entspricht. Projekte aus den Lebenswissenschaften und den Geistes- und Sozialwissenschaften hatten eine Erfolgsquote von 12,6%: In den Lebenswissenschaften erhielten 47 der 374 eingereichten Gesuche einen Beitrag, in den Geistes- und Sozialwissenschaften 23 von 183 Projekten. Am höchsten war die Erfolgsquote im MINT-Bereich, wo 42 von 279 Projekten bewilligt wurden (15.1%).

Beispiele von unterstützten Projekten

Die folgenden drei Beispiele veranschaulichen, wie vielfältig die unterstützen Projekte sind:

  • KI-Unterstützung für Lernprozesse: Thiemo Wambsganss von der Berner Fachhochschule untersucht, ob und wie dialogbasiertes Tutoring Studierende bei ihren reflexiven Schreibfähigkeiten unterstützen kann. Reflexives Schreiben besteht darin, Gedanken und Erfahrungen zu bestimmten Ereignissen aufzuschreiben. Es ist eine wirksame Strategie für die berufliche Weiterentwicklung und die Förderung des selbstregulierten Lernens. Dieses Projekt kann das Verständnis dafür fördern, wie KI reflexive Lernprozesse unterstützen kann, wobei die Ergebnisse an Pädagoginnen und Pädagogen und Bildungseinrichtungen weitergegeben werden können.

  • Eindringlinge gegen Krebstier-Zooplankton: Marie-Elodie Perga von der Universität Lausanne untersucht in Zusammenarbeit mit Carsten Schubert von der EAWAG die Ursachen für den Rückgang des Krebstier-Zooplanktons in Seen wie dem Genfersee. Dies kann Auswirkungen auf die Fischbestände und die Fischerei haben. Die Überwachungsdaten des Sees bestätigen nicht die theoretische Annahme, dass dies eine Folge der abnehmenden Phosphorkonzentration ist. Dieses Projekt überprüft die Hypothese, wonach dieser Rückgang auf die Quagga-Muscheln als neue Eindringlinge zurückzuführen ist.

  • Verbesserung der Nachrichtenverschlüsselung: An der Università della Svizzera italiana wird sich Alberto Montina mit einem wichtigen arithmetischen Problem befassen: mit der Primfaktorzerlegung auf einem klassischen Computer. Das Projekt ist sowohl für die Theorie als auch für die Praxis relevant. Denn die Faktorisierung ist ein sehr altes, noch immer ungelöstes mathematische Problem. Gleichzeitig ist es interessant für die Kryptografie, also die Verschlüsselung von Nachrichten: Leistungsfähigere Algorithmen zur Primfaktorzerlegung können die kryptografische Umsetzung konkret voranbringen.

Vorerst die letzte Spark-Ausschreibung

Der Bundesrat will das Budget für den SNF im Jahr 2027 um 10 Prozent und im Jahr 2028 um 11 Prozent kürzen. Als Folge davon wird der SNF bis mindestens Ende 2027 keine neuen Ausschreibungen für das Förderinstrument Spark lancieren. Der SNF bedauert dies sehr.