Der SNF unterstützt ukrainische Forschende

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) verurteilt die russische Invasion in die Ukraine aufs Schärfste und wird vom Krieg betroffenen Forschenden helfen.

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) verurteilt die Invasion, die verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur der Ukraine hat, aufs Schärfste. Sie ist ein Angriff auf Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung, auf denen die wissenschaftliche Unabhängigkeit und die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit beruhen. Der SNF ist insbesondere um Forschende im Kriegsgebiet besorgt und prüft alle Möglichkeiten, um ihnen zu helfen. Die Ukraine ist ein demokratisches und hoch angesehenes Mitglied der europäischen Forschungsgemeinschaft, und es gibt zahlreiche Kooperationsprojekte von Forschenden in der Schweiz und der Ukraine.

«Die derzeitige Situation ist schlichtweg unerträglich und wir werden alles tun, um unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine zu helfen», sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats. Der SNF prüft derzeit, wie ukrainische Forschende im In- und Ausland unterstützt werden können. Auch spezifische Massnahmen für ukrainische Staatsangehörige, die bereits vom SNF gefördert werden, stehen zur Diskussion.

In ihrer jüngsten Erklärung schreibt die ukrainische Forschungsförderorganisation NRFU: «Nach Russlands Angriff auf unser Land können ukrainische Forschende derzeit keine Wissenschaft betreiben. Einige kämpfen an der Front und verteidigen ihre Heimat gegen Putins Angriffe, andere verstecken sich vor den russischen Raketenangriffen in Luftschutzkellern, mussten ihre Heimat verlassen und wurden zu Flüchtlingen oder befinden sich in vorübergehend besetzten Gebieten. Es findet eine gezielte Zerstörung von zivilen Infrastrukturen statt, wozu auch Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen gehören.»

Unterstützung auch via Scholars at Risk (SAR)

Akademische Freiheit, friedliche Zusammenarbeit und grenzübergreifende Toleranz sind für den SNF zentrale Werte. Deshalb unterstützt er auch die internationale Organisation Scholars at Risk (SAR), die sich für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einsetzt, die in ihrem eigenen Land gefährdet sind.

Scholars at Risk (SAR) ist ein Netzwerk von rund 500 Hochschulen, das sich weltweit für die Prinzipien der akademischen Freiheit einsetzt. Es ermöglicht bedrohten Forschenden, einen temporären Aufenthalt für sich und ihre Familien an einem sicheren Ort zu beantragen. Während des Aufenthalts können sie ihre eigene akademische Arbeit fortsetzen oder sich an Forschungsaktivitäten der Gastinstitution beteiligen. Der SNF und die Schweizer Hochschulen unterstützen die Aktivitäten von SAR in der Schweiz. Wenn eine Schweizer Institution bereit ist, eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler bei sich aufzunehmen, kann sie beim SNF finanzielle Unterstützung beantragen. Selbstverständlich sind im Moment insbesondere Forschende aus der Ukraine unterstützungsberechtigt.

Der SNF ruft die internationale Gemeinschaft auf, sich für die Sicherheit von ukrainischen Forschenden einzusetzen. Wenn das Wohlergehen von Forschenden und ihren Familien gefährdet ist, bedeutet das eine Bedrohung für das Wissenschaftssystem als Ganzes.