SNF stärkt Partnerschaft mit israelischer Förderorganisation

Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung und der geplanten Einführung eines Lead-Agency-Verfahrens wird die Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus der Schweiz und Israel einfacher.

Beim Besuch des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog in der Schweiz haben der SNF und die Israel Science Foundation (ISF) eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats, spricht von einem Meilenstein: «Die Vereinbarung ist der Beginn einer vielversprechenden langfristigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Förderorganisationen.»

Ein einziges Gesuch für gemeinsame Projekte

Als erster konkreter Umsetzungsschritt ist geplant, dass schweizerische und israelische Forschende für gemeinsame Projekte nur noch ein einziges Gesuch einreichen müssen. Das Projekt wird dann entweder vom SNF oder von der ISF begutachtet und nicht wie bisher von beiden parallel. «Mit dem Lead-Agency-Verfahren vereinfachen wir die Gesuchstellung für die Forschenden und vermeiden widersprüchliche Entscheide der beiden Förderorganisationen», erklärt SNF-Direktorin Angelika Kalt.

Der SNF hat bereits mit zahlreichen europäischen Ländern sowie mit Südafrika und dem Bundesstaat São Paolo in Brasilien solche Abkommen abgeschlossen. Eine Vereinbarung mit den USA ist in Vorbereitung. Pro Jahr finanziert der SNF im Rahmen dieser Abkommen mehrere hundert Forschungsprojekte. Er übernimmt dabei jeweils die Kosten auf Schweizer Seite.

Verschiedene Formen der Zusammenarbeit

Neben dem Lead-Agency-Verfahren ermöglicht die Absichtserklärung weitere Formen der Zusammenarbeit von SNF und ISF wie gemeinsame Konferenzen oder den Austausch von Informationen und guten Beispielen. «Die internationale Zusammenarbeit weiter auszubauen, ist ein strategisches Ziel des SNF», so Matthias Egger. «Die Israel Science Foundation ist dafür eine ideale Partnerin.»

Auch Daniel Zajfman, Vorsitzender des Akademischen Rats der ISF, betont, wie wichtig die Absichtserklärung für seine Organisation ist: «Damit können Forschende aus beiden Ländern nahtlos zusammenarbeiten und finanziert werden. Es gehört zur ISF-Strategie, die internationale Forschungszusammenarbeit zu stärken, und die Schweizer Förderorganisation ist aufgrund der hohen Forschungsqualität ihrer Projekte ein idealer Partner.»

Die ISF finanziert in erster Linie Grundlagenforschung und verfügte 2021 über ein Budget von 210 Millionen Franken. Seit 2011 hat der SNF 413 Projekte von Forschenden in der Schweiz unterstützt, bei denen eine Zusammenarbeit mit Israel in Teilbereichen stattfindet.