Forschende aus der Ukraine werden länger unterstützt

Zu Beginn des Krieges in der Ukraine hat der SNF schnell reagiert und finanziert seit dem Frühjahr rund hundert Forschende, die in die Schweiz geflüchtet sind. Er hat nun Geld bereitgestellt, um diese noch länger unterstützen zu können.

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat sich bereits kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine für die Forschenden aus dem Land eingesetzt. Er hat dafür 9 Millionen Franken des ordentlichen Budgets bereitgestellt. Insgesamt wurden in Zusammenarbeit mit Scholars at Risk Switzerland etwa 60 Personen aus der Ukraine an rund 20 Schweizer Institutionen vermittelt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 6 Millionen Franken. Weitere 3 Millionen Franken wurden hauptsächlich dafür aufgewendet, rund 40 Forschende aus der Ukraine in bereits vom SNF finanzierten Projekten zu unterstützen. Aufgrund der hohen Nachfrage war das Sonderbudget des SNF damals innerhalb weniger Wochen aufgebraucht.

Die je ungefähr 100 000 Franken, mit denen die hauptsächlich weiblichen Forschenden aus der Ukraine finanziert werden, ermöglichen jeder von ihnen, für rund ein Jahr an einer Schweizer Hochschule zu forschen. Das bedeutet für die meisten, dass sie bis im Frühjahr 2023 unterstützt werden. Der SNF geht davon aus, dass der Krieg in der Ukraine dann nicht zu Ende sein wird und hat deswegen entschieden, die Spezialmassnahmen zu verlängern. Wer bereits in Zusammenarbeit mit Scholars at Risk oder im Rahmen der Zusatzmassnahmen innerhalb von SNF-Projekten unterstützt wird, kann nun mit bis zu 60 000 Franken pro Person und damit bis zu einem Jahr weiter finanziert werden. Es ist jedoch nicht möglich, zusätzliches Geld für Personen zu beantragen, die nicht bereits im Rahmen der erwähnten Massnahmen unterstützt werden.

Es ist allerdings immer noch möglich, Forschende aus der Ukraine innerhalb eines bereits bewilligten Budgets für SNF-Projekte zu engagieren. Um auch den Forschungsstandort Ukraine sowie Forschende vor Ort zu unterstützen, hat der SNF entsprechend seiner internationalen Strategie ein Abkommen mit der National Research Foundation of Ukraine (NRFU) unterzeichnet. Derzeit stehen die beiden Förderorganisationen in engem Austausch und entwickeln neue Formen der Zusammenarbeit.