Schweiz-Grossbritannien: Neue Möglichkeiten für Forschungspartnerschaften

Der SNF und die britische Förderorganisation UKRI haben ein Abkommen unterzeichnet, um die Zusammenarbeit von Forschenden in der Schweiz und in Grossbritannien zu erleichtern.

Aufbauend auf bestehenden Vereinbarungen, haben SNF und UK Research and Innovation (UKRI) eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben. Damit zeigen sie ihr Bestreben, die Kooperation von Forschenden der beiden Länder zusätzlich zu fördern. Das Abkommen wurde am 8. Februar 2022 in Anwesenheit von Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, und George Freeman, dem britischen Minister für Wissenschaft, Forschung und Innovation, feierlich gewürdigt.

«Beide Länder haben eine hervorragende Forschungsgemeinschaft und die Zusammenarbeit verläuft seit vielen Jahren sehr gut. UKRI unterhält und entwickelt Partnerschaften mit Forschungs- und Innovationsförderern weltweit. Das Abkommen mit dem SNF ist das nächste Kapitel einer erfolgreichen Verbindung», sagt Ottoline Leyser, Direktorin von UKRI. Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF, betont die Bedeutung der Absichtserklärung für die Schweizer Forschung: «In Projekten, die der SNF fördert, ist Grossbritannien eines der drei Länder, die am häufigsten bei den internationalen Partnerschaften genannt werden. Es liegt uns sehr daran, dass die Forschenden in der Schweiz und in Grossbritannien ihre Kräfte bündeln können.»

Forschungsaufenthalte

Mit dem Abkommen vereinbaren die beiden Förderorganisationen, dass sie koordinierte, parallele Ausschreibungen lancieren wollen. Damit unterstützen sie die Vernetzung, den Wissensaustausch und bis zu zwölfmonatige Forschungsaufenthalte.

UKRI hat am 14. Januar 2022 eine Ausschreibung veröffentlicht, um Aufenthalte von britischen Forschenden in der Schweiz zu fördern. Der SNF lancierte am 1. Februar eine Ausschreibung für Schweizer Forschende, die im Rahmen seines Austauschprogramms Scientific Exchanges Partnerschaften mit Kolleginnen und Kollegen in Grossbritannien aufbauen wollen. Gesuche können bis am 8. April eingereicht werden.

Neben dieser Sonderausschreibung finanziert der SNF mit dem Programm Scientific Exchanges weiterhin ein- bis sechsmonatige Forschungsaufenthalte. Diese stehen Forschenden aller Disziplinen und aus allen Ländern offen, auch aus Grossbritannien.

Möglicher Ausbau

Längerfristig wollen SNF und UKRI ihre Partnerschaft über wissenschaftliche Austausche hinaus erweitern. So sind gemeinsame, thematisch offene Projekte von Forschenden in Grossbritannien und der Schweiz denkbar.

Bestehende Zusammenarbeit

Bereits 2013 vereinbarte der SNF mit dem Rat für Geisteswissenschaften und dem Rat für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften von UKRI eine Zusammenarbeit im Rahmen des sogenannten International Co-Investigator Scheme. So können Teilprojekte im Ausland finanziert werden, sofern sie weniger als 30 Prozent des Gesamtbudgets eines Projekts ausmachen. Die Evaluation der Fördergesuche und die Finanzierung erfolgen ausschliesslich im Land mit dem grösseren Projektanteil.